Die London Stock Exchange macht Nägel mit Köpfen und hat ihre Tochter LCH Clearnet in Frankreich an Euronext verkauft. Das berichtet die Börsen-Zeitung. Verhandlungen über den Deal gab es schon im alten Jahr, der Kaufpreis soll 510 Millionen Euro betragen. Der Verkauf der LCH Clearnet ist die Voraussetzung für die geplante Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange. Bedingung ist vor allem die Zustimmung der EU-Kommission.
Streitpunkte noch offen
Der größte Streitpunkt - eine befürchtete Monopolstellung im Derivateclearing - zwischen der EU-Kommission und den Fusionspartnern dürfte mit dem Verkauf der LCH Clearnet ausgeräumt sein. Allerdings gibt es noch sechs weitere Konfliktfelder. So befürchtet die Aufsicht beim Handel mit deutschen Aktien „einen erheblichen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit.“ Bis Anfang März 2017 haben Aktionäre Klarheit: Dann will die EU-Kommission entscheiden, ob sie für die Fusion grünes Licht gibt.
Weiterhin ein Kauf
Mit dem Verkauf der LCH Clearnet sind die London Stock Exchange und die Deutsche Börse der EU-Kommission ein gutes Stück entgegen gekommen. Die Chancen für die Fusion sind somit gestiegen. Die Aktie der Deutschen Börse dürfte 2017 von weiter steigenden US-Zinsen profitieren und ist mit einem KGV von 17 für das laufende Jahr günstiger als die Konkurrenz. Anleger können bei der Aktie weiter zugreifen, das Kursziel beträgt 100,00 Euro, bei 65,00 Euro wird ein Stopp platziert.