Die weltgrößten Banken stellen die Art und Weise des Devisenhandels auf den Prüfstand. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Darüber hinaus ist bei der Deutsche Bank eine Anklageschrift im Kirch-Verfahren eingegangen.
Laut Bloomberg führen die Deutsche Bank, Barclays, Goldman Sachs, Royal Bank of Scotland und die UBS Maßnahmen ein, die es Händlern erschweren, von vertraulichen Kundeninformationen zu profitieren und Kunden zu übervorteilen. Auf die fünf Banken entfällt 43 Prozent des Devisenhandels über Banken. Am Devisenmarkt, der zum großen Teil unreguliert ist, werden täglich 5,3 Billionen Dollar umgesetzt.
Kirch und kein Ende
Unterdessen geht der Fall Kirch für die Deutsche Bank weiter. Der Konzern hat den Eingang der Anklageschrift im Kirch-Verfahren bestätigt. Nähere Angaben zu den Beteiligten machte ein Sprecher am Dienstag in Frankfurt nicht: "Die Deutsche Bank kommentiert grundsätzlich laufende Verfahren nicht und verweist auf frühere Äußerungen, wonach sie davon überzeugt ist, dass sich der Verdacht gegen Jürgen Fitschen als unbegründet erweisen wird." Die Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft richteten sich gegen Co-Chef Fitschen, die früheren Chefs Rolf Breuer und Josef Ackermann sowie weitere Ex-Manager der größten deutschen Bank wegen versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen bereits vor Wochen abgeschlossen. Über die Ergebnisse will sie aber erst informieren, wenn alle Betroffenen die Schriftstücke erhalten haben. Dies war nach Angaben des Landgerichts am Dienstag noch nicht der Fall. Im nächsten Schritt muss das Gericht die Anklage zulassen, erst dann könnte es zum Prozess kommen.
Ackermann und Breuer werden verdächtigt, vor Gericht falsche Angaben gemacht zu haben, um Schadenersatzzahlungen an die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch zu verhindern. Fitschen soll fehlerhafte Angaben nicht verhindert oder korrigiert haben. Die Betroffenen hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Aktie ist ein Kauf
Die Deutsche-Bank-Aktie gehört am Dienstagnachmittag zu den Verlierern im DAX. Der Titel ist günstig bewertet, das 2015er-KGV liegt bei gerade mal 8. Der Ärger um Jürgen Fitschen sollte den Aktienkurs nicht groß belasten. Die Maßnahmen im Devisengeschäft sind in jedem Fall positiv zu werten. DER AKTIONÄR empfiehlt die Aktie mutigen Anlegern zum Kauf. Der Stopp sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)