Obwohl sich die Bundesliga in der Sommerpause befindet, überschlagen sich die Ereignisse bei Borussia Dortmund derzeit. Und die neuen Nachrichten sind allesamt positiver Natur. Vor allem der geplante Einstieg der Deutschen Bank beflügelt den Kurs des Fußballvereins. Die Aktie legt am Donnerstag rund acht Prozent zu und steht vor dem Einstieg in den SDAX.
Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Bilanz denkt die Deutsche Bank über einen Einstieg beim BVB nach. Im Gespräch ist eine Beteiligung von bis zu zehn Prozent. Nach dem aktuellen Kurssprung wird Dortmund an der Börse mit rund 255 Millionen Euro bewertet. Sollten die Verhandlungen erfolgreich sein, könnte der Einstieg des Bankenprimus auch bei anderen Unternehmen Interesse wecken.
Näher an die Bayern
Mit dem möglichen neuen Kapital würde Borussia Dortmund auch dem finanzstarken Konkurrenten Bayern München durchaus Konkurrenz machen. Dort hat sich das Geschäftsmodell bereits bewährt – Adidas, Audi und die Allianz halten jeweils 8,3 Prozent am deutschen Rekordmeister.
Sportlich will sich der BVB den Bayern ebenfalls wieder annähern. So wurde am Montag der Transfer des italienischen Torschützenkönigs Ciro Immobile für 18,5 Millionen Euro vom FC Turin verpflichtet. Nach zähem Ringen – die Hälfte der Transferrechte lag bei Juventus Turin – ist der Königstransfer für die kommende Saison damit gesichert. Immobile soll gemeinsam mit dem bereits ablösefrei verpflichteten Kolumbianer Adrian Ramos von Hertha BSC Berlin dafür sorgen, dass der nach München abwandernde Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski schnell vergessen wird.
Aufstieg in SDAX
Ebenfalls positiv: Der Aufstieg der BVB-Aktie in den SDAX wurde angekündigt. Durch die Aufnahme in einen der bekannten deutschen Indizes rückt die Borussia zusätzlich in den Fokus der Anleger. Bei einigen institutionellen Investoren ist die Aufnahme in einen der großen Indizes zudem Voraussetzung für ein Investment in die Titel.
Unterbewertet
Nach wie vor ist die Dortmund-Aktie im Branchenvergleich unterbewertet. Ein aktuelles Beispiel: Der chinesische Internetriese Alibaba hat am Donnerstag für 141 Millionen Euro 50 Prozent an Guangzhou Evergrande gekauft. Damit wäre die Mannschaft aus der südchinesischen Fußballprovinz mit einem Kaderwert von knapp 28 Millionen Euro höher bewertet als der BVB: Zum Vergleich: Die Mannschaft von Jürgen Klopp hat laut transfermarkt.de einen Marktwert von über 320 Millionen Euro.
Charttechnisch stimmt das Bild ebenfalls. Der Ausbruch über die wichtige 4-Euro-Marke wurde mit dem deutlichen Kurssprung am Donnerstag geschafft. Damit ist nun Platz nach oben.