Mit soliden Zahlen der US-Konkurrenten starten deutsche Bankaktien heute im Vormittagshandel mit Kursgewinnen. Damit heben sich die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank positiv vom Gesamtmarkt ab. Beide Institute liefern ihre Zahlen zum ersten Quartal in den kommenden Wochen. Schätzungen existieren bereits.
Das abgelaufene Quartal war für US-Banken ein Übergangsquartal. Morgan Stanley und Goldman Sachs überzeugten vor allem im Handel mit Anleihen, Währungen und Devisen. Der Grund ist die deutlich gestiegene Volatilität aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Auch unter dem Strich fuhren alle Wall-Street-Banken hier höhere Erlöse ein als erwartet. Das macht Mut, dass die Deutsche Bank am 27. April ebenfalls im Handelsgeschäft überrascht. Derzeit rechnet der Konsens mit einem Vorsteuergewinn von 1,59 Milliarden Euro, was in etwa auf dem Niveau der Vorjahreszeitraumes liegt.
Die Commerzbank nähert sich bei der Bewertung mit einem KGV von 9 für das laufende Jahr immer mehr dem Schnitt der Peers von 8 an. Ein Teil davon geht natürlich auf die Kursverluste im laufenden Jahr, allerdings sackte der Schnitt der europäischen Konkurrenten noch stärker ab. Amerikanische Banken machen zudem vor, dass man durch steigende Zinsen die Erträge erhöhen kann. Die Commerzbank muss dabei am 12. Mai liefern, dann werden die Bücher geöffnet. Analysten rechnen mit einem Vorsteuergewinn von 240 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es aufgrund der hohen Abschreibungen wegen der Sanierung nur 73 Millionen Euro.
Deutsche Bank und Commerzbank steigen heute gegen den Trend, beide Titel stehen vor wichtigen Chartmarken. Die Deutsche Bank sollte wieder über das Niveau von elf Euro steigen, um ein Signal zu liefern. Die Commerzbank-Notierung sollte den Widerstand um 6,55 Euro knacken. Risikobereite Anleger können bei beiden Titeln zugreifen und auf eine Zinswende setzen
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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