+++ Die heißesten Scheine für Januar +++

Deutsche Bank und Commerzbank: Das müssen Anleger jetzt wissen

Deutsche Bank und Commerzbank: Das müssen Anleger jetzt wissen
Foto: Börsenmedien AG
Commerzbank -%
Fabian Strebin 12.10.2017 Fabian Strebin

Seit Jahren laufen die Verhandlungen zwischen den USA und Europa über neue Eigenkapitalvorschriften für Banken. Jetzt zeichnet sich eine Einigung ab. DER AKTIONÄR erklärt, was auf die beiden deutschen Großbanken zukommt.

Konkret geht es darum, ob Geldhäuser bei der Berechnung ihres Eigenkapitalbedarfs ein Standardmodell oder ein internes Modell verwenden. Interne Modelle werden von den Konzernen selbst erstellt und dann von der Aufsicht abgesegnet. Vor allem in Europa findet das Verfahren große Anwendung. Deshalb der Vorwurf der USA: EU-Banken würden die Kapitalanforderungen künstlich klein rechnen. Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten wird auf dem Alten Kontinent der Großteil der Kredite noch von Banken vergeben und nicht über den Kapitalmarkt.

Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht soll sich jetzt darauf geeinigt haben, dass Finanzinstitute im Vergleich zum Standardmodell höchstens 27,5 Prozent weniger Eigenkapital verwenden dürfen. Das ist gleichbedeutend mit einer Untergrenze von 72,5 Prozent. Der Präsident des Privatbankenverbandes BdB Hans-Walter Peters sagt im Interview mit dem Handelsblatt: „Käme es zu einer Untergrenze von 72,5 Prozent, wären europäische Banken gezwungen, ihr Kreditangebot zurückzufahren.“

Füße still halten

Noch ist nichts in trockenen Tüchern bei der neuen Basel-Regelung. Es ist gut denkbar, dass die EU auf eine Aufweichung der Regeln drängt, da ansonsten die Konjunkturerholung abgewürgt werden könnte. Zudem würde die Neuregelung skandinavische und französische Banken härter treffen als Deutsche Bank und Commerzbank, da dort noch mehr vergebene Hypothekenkredite auf der Bilanz gehalten werden.

DER AKTIONÄR rät bei der Deutschen Bank weiter dazu, die Quartalszahlen in zwei Wochen abzuwarten. Der Stopp bei 12,50 Euro sollte beachtet werden. Die Commerzbank steht aktuell kurz vor einem neuen Jahreshoch und sollte weiter von Übernahmegerüchten profitieren. Das Kursziel beträgt 14,00 Euro, ein Stopp sollte bei 9,00 Euro gesetzt werden.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €
COMMERZBK SPONS.ADR - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern