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Deutsche Bank: Neue Gefahr und neuer Großaktionär

Deutsche Bank: Neue Gefahr und neuer Großaktionär
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 01.11.2018 DER AKTIONÄR

Am Freitag nach Xetra-Handelsschluss wird die European Banking Authority (EBA) die Ergebnisse des diesjährigen Banken-Stresstests vorlegen. Dabei dürfte die Deutsche Bank besonders im Fokus stehen – und zwar nicht positiv. Der Aktienkurs steigt heute dennoch, was einem Hedgefonds zu verdanken ist.

Der neue Stresstest erfasst 48 Banken, die stark im europäischen Geschäft engagiert sind. Getestet wird, wie belastbar die Kreditgeber in einem schweren wirtschaftlichen Abschwung sind. Speziell die Auswirkungen eines weiteren starken Kursverfalls zehnjähriger italienischer Staatsanleihen werden untersucht. Doch die EBA untersucht "ein breites Spektrum makroökonomischer Risiken", wozu auch der Austritt Großbritanniens aus der EU gehört.

Riskante Geschäfte eingedämmt

Im Allgemeinen sollten europäische Banken "besser vorbereitet sein als in früheren Runden, weil sie über stärkere Kapitalpolster und eine weniger riskante Vermögensbasis verfügen. Doch mehr als ein Jahrzehnt nach der Finanzkrise haben viele Geldhäuser immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Die Umsetzung neuer Regularien wie Änderungen der Rechnungslegung dauert, abschwächende Volkswirtschaften in vielen Teilen der Welt und die nach wie vor knappen Margen aufgrund der niedrigen Zinsen erschweren das Geschäft.

Zwar wird anders als vor ein paar Monaten beim US-Stresstest wohl niemand nach der Simulation „durchfallen“. Doch die Ergebnisse werden zeigen, ob die Banken mehr Kapital benötigen oder ob sie finanzstark genug sind, Dividenden oder Mitarbeiterboni erhöhen zu können.

Finanzstärke der Deutschen abgeschwächt

Der Medienagentur Bloomberg liegen Informationen zweier mit der Angelegenheit betrauter Personen vor, wonach die Kennzahl für die Finanzstärke der Deutschen Bank in die untere Hälfte der getesteten Banken abrutschen wird. Das wäre ein neuer Schlag für das Institut, dessen Geschäft trotz der Versuche umfangreicher Kostenersparnisse und Umstrukturierungen nicht auf die Beine kommen will.

Laut Bloomberg berücksichtigt die EBA in ihrem Test auch Verluste in komplexen Handelsaktiva im Ausland, von denen die Deutsche Bank besonders viele hat. Die italienischen Kreditgeber wiederum sehen wegen des Haushaltskurses der populistischen Regierung seit Wochen ein Erodieren der Kapitalanleihen, was zu einem Einbruch der Staatsanleihen-Kurse geführt hat. Die Aktien italienischer Banken fielen stark, die Ratings und der Ausblick bei elf Kreditgebern Italiens wurden gesenkt, darunter Intesa Sanpaolo, Banca IMI und Mediobanca SpA, gesenkt.

Neuer Großaktionär pusht kurzfristig

Die Deutsche Bank kann sich unterdessen eines neuen Großaktionärs rühmen. Überraschend hat der aktivistische US-Hedgefonds Hudson Executive Capital während der jüngsten Kursschwäche einen Anteil von 3,1 Prozent an dem Bankenprimus erworben. Das Wall Street Journal zitiert Hudson-Chef Douglas Braunstein, der die Deutsche Bank als "missverstanden und unterbewertet" bezeichnete. Die Beteiligung sei rund 620 Millionen US-Dollar wert.

Einem potenziellen Zusammenschluss mit der Commerzbank, wie er immer wieder diskutiert wird, steht Braunstein eher reserviert gegenüber. Die Deutsche Bank habe genügend "eigene Kraft", um ohne eine solche Fusion auszukommen.

Die Aktie der Deutschen Bank legt daraufhin am Donnerstag (Feiertag in vielen Bundesländern) um rund drei Prozent zu. Auch das Tief von Ende Juni bei 8,75 Euro, das sich in den vergangenen Tagen als hartnäckige Hürde erwies, scheint überwunden.

Wenn sich der Deutsche-Bank-Kurs nicht nachhaltig auf dem erreichten Niveau hält, könnte jedoch ein weiterer Absturz drohen. Selbst Kurse unter 7 Euro wären für den DAX-Wert möglich. Die Stresstest-Ergebnisse könnten ein Auslöser für neue Verkäufe sein. Anleger bleiben bei der Deutschen Bank besser weiterhin an der Seitenlinie.  

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DER AKTIONÄR ist mit seiner Skepsis nicht allein. Ein anderer Hedgefonds, Mashall Wace, hat in den vergangenen Wochen seine Leerverkaufsposition in Deutsche Bank auf 1,31 Prozent immer weiter ausgebaut.

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