Sie wundern sich, warum die Deutsche Bank nicht auf die Beine kommt. Nicht wirklich, oder? Nachdem am Montag bekannt wurde, dass das Institut Hedgefonds bei der Vermeidung von Steuerzahlungen in Milliardenhöhe behilflich war, gab es am späten Dienstagabend den nächsten Dämpfer. Das Wall Street Journal berichtete über "ernsthafte Probleme" bei der US-Tochtergesellschaft der Deutschen Bank.
Brandbrief der Fed
Dem Zeitungsbericht zufolge hatte die Tochter im Dezember einen Brandbrief der Federal Reserve Bank of New York erhalten. Die Notenbank als Aufsichtsbehörde habe darin unter anderem eine schlampige Buchführung, eine unzureichende Kontrolle und mangelhafte technische Systeme angemahnt, schrieb das Blatt.
Eine Sprecherin der Deutschen Bank ließ die schriftliche Anfrage nach einer Stellungnahme zunächst unbeantwortet. Gegenüber dem Wall Street Journal verwies ein Banksprecher darauf, dass das Geldhaus seine Kontrollen und Systeme "weiter stärke" und dazu auch neue Mitarbeiter einstelle. Die Notenbank Fed wollte keinen Kommentar abgeben.
Test der 26-Euro-Marke
Die Meldung hat die Aktie der Deutschen Bank an der New Yorker Börse auf Talfahrt geschickt. Bis zum Handelsschluss am Dienstag fiel der Kurs um annähernd drei Prozent. Anleger müssen damit rechnen, dass die Kursverluste heute in Deutschland nachgeholt werden und die wichtige 26-Euro-Marke einem erneuten Test unterzogen wird. Fazit: Bei der Deutschen Bank sind viel Geduld und Leidensfähigkeit gefragt. Allerdings sollten sich diese Kriterien auf lange Sicht auszahlen.
(Mit Material von dpa-AFX)