Kauflaune bei den Anlegern. Am Montag legt der DAX am Mittag 1,7 Prozent im Plus. Zu den Top-Gewinnern zählt die Aktie der Deutschen Bank. Doch es gibt keinen Grund, sich über Gebühr zu freuen.
Fakt ist: Keines der Probleme der Branche ist übers Wochenende gelöst worden. Die schlechten Zahlen von HSBC weisen vielmehr daraufhin, dass sich die Lage alles andere als rosig ist. HSBC hat im vierten Quartal überraschend Verlust gemacht. Über das gesamte Jahr gesehen ging der Gewinn leicht auf umgerechnet 12,1 Milliarden Euro zurück.
Bei der Deutschen Bank war 2015 ein Verlust von 6,7 Milliarden Euro angefallen. Die Hauptgründe: Kosten für den Konzernumbau und Rückstellungen wegen der knapp 6.000 Rechtsrisiken. Viele Marktteilnehmer befürchten mittlerweile eine Schieflage bei Deutschlands Marktführer.
Die Bafin hält das für übertrieben. „Wir glauben nicht an eine krisenhafte Zuspitzung, die mit 2008 vergleichbar wäre“, so Bafin-Chef Felix Hufeld in der Süddeutschen Zeitung. Die Banken seien besser mit Kapital und Liquidität ausgestattet. Absolute Garantien gebe es aber nicht.
Nur was für Trader
Hufeld fordert ein Institut wie die Deutsche Bank auf zu erklären, dass es bestimmte, besonders riskante Anleihen bedienen kann. Damit spricht Hufeld einen sehr wichtigen Punkt an: Von der Deutschen Bank muss generell mehr Kommunikation kommen, auch in Sachen Konzernstrategie. Wofür steht das Unternehmen? Wie will es Geld verdienen? Wird es eine Trennung von klassischem Bankgeschäft und Investmentbanking geben? Solange die Deutsche hier keine Antworten gibt, wird die Aktie auch nicht nachhaltig steigen. Konservative Anleger sollten den Titel verkaufen.
(Mit Material von dpa-AFX)