Rentner oder Sparer, die auf die Stärke des Euro vertraut haben, wurden bitter enttäuscht. Nach „dramatisch falschen“ Prognosen stellt sich die Frage: Wie geht es mit der Inflation weiter und sind Aktien, Gold oder Bitcoin die Rettung? Das sagt jetzt Philipp Vorndran von Flossbach von Storch.
„Der Euro wird so stark wie die D-Mark sein“, hoffte Helmut Kohl. Doch viele Regelbrüche, Ausnahmen, Schulden und eine immense Geldmengenvervielfachung später, sinkt der Wert der Währung rapide. Der in den USA bekannte Gold-Bulle Peter Schiff twittert nun: „Angesichts einer Inflation in Deutschland von 8,7 Prozent, ein 60-Jahreshoch, ist das Euro-Experiment klar gescheitert." Der Euro sei nicht die "neue Mark" sondern die "neue Lira" geworden.
With official YoY German #inflation at 8.7%, a 60-year high and headed higher, the euro experiment is clearly a failure. It's not the new deutschmark it's the new lira. #Germany needs to leave the Euro Zone and really build back better by returning to a #gold-backed mark. #Gexit!
— Peter Schiff (@PeterSchiff) May 30, 2022
Professor Philipp Sandner verwies jüngst auf „dramatisch falsche“ Prognosen für die Inflation. Ein Beispiel: Im Oktober kritisierte Marcel Fratzscher, Leiter des DIW, warnende Stimmen als "Alarmismus“ und twitterte: „Die Inflation wird 2022 wohl wieder unter zwei Prozent sinken, und auch 2023 wohl fallen.“ Von einer anhaltend hohen Inflation sei man „meilenweit entfernt.“
Das Gegenteil scheint nun der Fall: Ray Dalio oder Philipp Sandner warnen dem AKTIONÄR gegenüber von Inflationsraten von deutlich über fünf Prozent auch über 2022 hinaus. Dr. Gutschlag oder der Hypoport-CEO Ronald Slabke sind im Gespräch mit uns zudem der Meinung: Primäre Ursache sind nicht geopolitische Ereignisse, sondern schlicht die gewaltige Ausweitung der Euro-Geldmenge.
Euro: Schwach wie der Schwächste
Philipp Vorndran von Flossbach von Storch war weitsichtig und hatte schon 2019 geschrieben: „Der Euro wird eher noch schwächer werden – und die Zinsen tief. Andernfalls wäre der Euro gescheitert, da einzelne Staaten aus dem Währungsverbund austreten müssten. Die Gemeinschaftswährung ist letztlich nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied.“ Wir haben ihn heute erreicht und zu seiner aktuellen Einschätzung befragt:
Besonders angegriffen
Der Investment Strategist glaubt: „Alle Fiat-Währungen verlieren ihre Funktion als Wertbewahrungsinstrument. Die finanzielle Repression greift die Vermögen im Euroraum sicher besonders stark an.“
Vermögen retten? Chancen mit Aktien
Aktien und Gold bleiben eine sehr sinnvolle Alternative zum Euro. Aktuelles Beispiel: Heute gewinnt die Depot-2030-Aktie Yamana Gold knapp 20 Prozent nach einem Übernahmeangebot. Mehr zum kniffligen Marktumfeld und Investmentchancen sehen Sie im AKTIONÄR TV:
Hinweis: Nvidia, Allkem und Manz sind Teil des Depot 2030. Mehr Informationen dazu gibt es hier.