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Foto: BYD
20.06.2023 Florian Söllner

Der BYD-Skandal – "massiv überzogen"

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BYD

Verstörende Bilder aus China: Neue Elektroautos stehen zu tausenden auf Feldern und drohen zum Umweltproblem zu werden. Sind die gemeldeten Wachstumsrekorde zum Teil „Nonsense“?

Die „China-Tesla“ BYD überzeugt mit einem stimmigen Design seiner Autos und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Alleine Sixt kauft 100.000 Elektroautos der Chinesen. Doch ein Video des südafrikanischen Youtubers Winston Sterzel (SerpentZA) weckt Zweifel. Der ehemalige Lehrer hat selbst 14 Jahre in Shenzhen gewohnt.

Für Aussehen sorgt ein Video mit Drohnenaufnahmen aus China. Sterzel zufolge würden „hunderttausende“ Elektroautos vor sich hinrotten. Er thematisiert dabei BYD-Autos aus dem Modelljahr 2021, die zwar zugelassen seien, aber augenscheinlich keinen E-Auto-Fahrer gefunden haben. Schlagzeilen, wonach China-E-Auto-Hersteller Wachstumsrekorde erzielen würden, seien ihm zufolge „Nonsense“ und vieles aus China nur schöne Fassade.

BMW (WKN: 519000)

BYD hatte Tesla als größten E-Autobauer der Welt überholt, doch angesichts solcher Bilder könnten solche Erfolgsmeldungen schnell verblassen.

Focus schreibt mit Hinblick auf das Video: „Um die Anforderungen der Regierung zu erfüllen, benötigen die Autohersteller eine bestimmte Anzahl an Verkäufen. Dafür nutzen einige Hersteller wie etwa BYD einen Trick. Sie melden die Fahrzeuge an, bringen sie auf den Markt und behaupten dann, sie wären verkauft worden. Diese Fake-Verkäufe zählen allesamt in die E-Auto-Statistiken von China rein.“

Nur eine „Verschwörungstheorie“?

Ob diese Vorwürfe wahr sind und wie aktuell die Thematik noch ist, ist aus der Ferne schwer zu verifizieren. Auf Nachfrage sagt Autoexperte Prof. Dudenhöffer, der oft die Verkaufserfolge von BYD und Tesla positiv hervorgehoben hat, nun dem AKTIONÄR: „Ich halte das für eine neue Verschwörungstheorie.“ Wir haben auch den Autoexperten Stefan Moeller vom Autovermieter Nextmove erreicht. Er hält die Vorwürfe für "massiv überzogen", eine solche Halde könne auch Ursachen haben wie etwa Teilemangel zu Corona. Auch seien die Mengen angesichts des großen Marktes in China überschaubar.

Shortseller Mark Spiegel hatte dem AKTIONÄR HSR Ende 2022 gesagt, er glaube „keinerlei Zahlen aus China“, weswegen er auch BYD meide.

Warren Buffett hat mittlerweile einen großen Teil seiner BYD-Position versilbert, doch lobt öffentlich immer noch den chinesischen Autobauer für seine hochautomatisierten Roboterfabriken und sein Batterie-Know-how.

Wieso der Autor die Aktie von BMW der von BYD derzeit vorzieht, sehen Sie im neuen AKTIONÄR TV:

BYD, Nvidia, Tesla im Check

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Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor, Florian Söllner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BMW, AMD.

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