Der Abwärtstrend bei Daimler setzt sich fort. Die Auslieferungen sind bei der Luxusmarke im August weltweit um 8,5 Prozent auf 155.918 Autos zurückgegangen. Somit erhielt der Absatz den dritten Monat in Folge einen Dämpfer.
Vor allem in Deutschland und in den USA ist der Verkauf deutlich gesunken. Auf dem Heimatmarkt hat Mercedes-Benz 21.442 Autos ausgeliefert (-14,8 Prozent). Auf der anderen Seite des Atlantik waren es 20.339 Fahrzeuge (-19,8 Prozent).
Als Grund nannte Daimler den Modellwechsel in der A-Klasse und C-Klasse. Somit kämpfte das Unternehmen mit Fahrzeugverfügbarkeit. Zudem waren die Stuttgarter intensiv mit dem ab September in Europa geltenden strengeren WLTP-Abgastest beschäftigt. Zwar sei jetzt die Modellpalette in Europa danach zugelassen, doch es sei zu Verzögerungen bei Zertifizierungen an anderen Märkten gekommen, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Nicht zuletzt dämpften weiterhin die Importzölle Chinas auf Autos aus den USA die Nachfrage.
Der Vorstand bleibt positiv
Laut der Unternehmensführung handelt es sich um vorübergehende Herausforderungen. „Wir gehen davon aus, dass sich das im vierten Quartal normalisiert. Die Nachfrage weltweit ist unverändert hoch.“, äußerte sich der Konzern.
Die Verkäufe sind trotz den schwachen Sommermonaten seit Beginn des Jahres stark: Von Januar bis August ist der Absatz auf 1,51 Millionen Pkw gestiegen. Der Meilenstein von 1,5 Millionen Auslieferungen ist damit so früh im Jahr wie noch nie erreicht worden.
Aber…
Beunruhigend bleibt, dass der Rivale Audi die Absätze im August steigern konnte. Vor allem am US-Markt ist der Unterschied besonders groß. Im Gegensatz zu dem Rückgang von 20 Prozent bei Mercedes konnte Audi im August die Auslieferungen um 5,5 Prozent auf gut 20.900 Autos steigern. Von den Importzöllen sind dabei beide Autohersteller betroffen. Auch bei BMW läuft es gut. Die Münchner berichteten den besten Juli aller Zeiten.
Trotz den erlittenen Absatzrückgängen liegen die Mercedes-Verkäufe um 1,1 Prozent höher im Vergleich zum Vorjahr. Die SUVs sind gut verkauft: weltweit über 540.000 Fahrzeuge, ein Plus von mehr als fünf Prozent. Dabei setzt der Konzern auf das vor Kurzem vorgestellte Elektro-SUV EQC. „Wir werden mit dem EQC zusätzliche Akzente und Impulse auf dem Markt setzen“, erklärte die Mercedes-Vertriebschefin.
Verkaufssignal aktiv
Der Chart rät von einem Kauf der Daimler-Aktie ab. Die Unterstützung bei 54,50 Euro konnte nicht verteidigt werden. Damit ist ein weiteres Verkaufssignal im Markt. Das nächste droht zudem, sollte das Mehrjahrestief vom Juli 2016 bei 50,89 Euro unterschritten werden. Von einem Einstieg auf dem aktuellen Niveau ist angesichts der weiteren Abwärtsrisiken abzuraten.