Die Geschäfte bei den Airlines laufen immer besser. Einen weiteren Beleg dafür lieferte gestern Lufthansa-Konkurrent Delta Air Lines. Denn eine starke Ticketnachfrage und niedrigere Kerosinpreise stimmen die US-Fluggesellschaft zuversichtlicher für das laufende Jahr. Daher hob der Konzern nun die Gewinnprognose an.
Demnach dürfte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie das obere Ende der bisherigen Zielspanne von 5,00 bis 6,00 US-Dollar erreichen, teilte das Unternehmen anlässlich seines Investorentags am Dienstag in Atlanta mit. Von Bloomberg befragte Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit 5,81 Dollar gerechnet. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten positiv an: Im vorbörslichen New Yorker Handel legte die Delta-Aktie um rund ein Prozent zu.
Um den höheren Gewinn zu erreichen, sollen in diesem Jahr nun 12 Prozent des Umsatzes als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben. Auch dies entspricht dem oberen Ende der bisherigen Zielspanne. An seinen Zielen für 2024 hält das Management um Delta-Chef Ed Bastian unterdessen fest. So soll die bereinigte operative Marge auf 13 bis 15 Prozent steigen und der bereinigte Gewinn auf mehr als sieben Dollar je Aktie klettern.
Außerdem soll der bereinigte freie Barmittelzufluss weiter anschwellen. Im laufenden Jahr rechnet die Konzernführung mit etwa 3 Milliarden Dollar, nachdem bisher mehr als 2 Milliarden auf dem Zettel gestanden hatten. Für 2024 hat das Management weiter mehr als 4 Milliarden im Auge.
Auch bei der Lufthansa dürfte das laufende Geschäftsjahr relativ gut laufen. Es dürfte spannend werden, ob bei der Präsentation der Q2-Zahlen im August oder womöglich etwas früher die Guidance angehoben wird. Indes hat die kanadische Bank RBC Lufthansa mit "Sector Perform" und einem Kursziel von 10 Euro in die Bewertung aufgenommen. Die europäischen Fluggesellschaften profitierten im Zuge der Corona-Erholung derzeit von einer starken Nachfrage sowie begrenzten Flugkapazitäten, schrieb Analyst Ruairi Cullinane in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie. Zudem seien die Kerosinpreise im Jahresvergleich um mehr als 45 Prozent gesunken, was den Airlines einen "dreifachen Rückenwind" biete.
Das Geschäft bei der Lufthansa läuft wieder gut, der Chart kommt hingegen immer noch nicht wirklich von der Stelle. Aktuell drängt sich hier noch kein Kauf auf, die Aktie der stark aufgestellten Airline gehört aber auf die Watchlist. Wer die Papiere bereits im Depot hat, sollte den Stopp bei 7,80 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX