Delivery Hero hat vor Kurzem die Zahlen zum ersten Quartal präsentiert. Während die Umsatzerwartung zum Jahresauftakt die Markterwartungen deutlich übertraf, brach die Aktie dennoch ein (DER AKTIONÄR berichtete). Delivery-Hero-Chef Nikolas Östberg schickte daraufhin via Twitter Durchhalteparolen an die Aktionäre, doch inzwischen wetten mehrere Leerverkäufer gegen den Essenslieferdienst.
Bereits 2023 will Delivery Hero im operativen Geschäft erstmals profitabel sein. Vor dem Hintergrund, dass das Management für das laufende Jahr noch mit einem Verlust rechnet, ist dies ein durchaus ambitioniertes Ziel.
Doch Delivery-Hero-Chef Östberg hat die Aktionäre über den Kurznachrichtendienst Twitter bereits zum Durchhalten aufgefordert. Konkret twitterte der Konzernlenker dort: "... Ignorieren Sie den Aktienkurs und bauen Sie weiter Wert auf. Alles wird folgen. Seien Sie geduldig."
I’m incredibly proud and fortunate to work with so many incredible people working hard to improve customer experience, adding verticals, …, while at the same time improving economics.🙏 Ignore share price and keep build value. Everything will follow. Be patient. ⏳
— Niklas Oestberg 🥙🛒🚴♀️ (@niklasoestberg) April 30, 2022
Mit Blick auf den desaströsen Kursverlauf der Delivery-Hero-Aktie dürfte dies in den Ohren vieler Anleger wie Hohn klingen. Seit Jahresanfang haben die Papiere des DAX-Konzerns rund zwei Drittel an Wert eingebüßt. Ein Ende der Talfahrt zeichnet sich dabei aus charttechnischer Sicht bisher noch nicht ab.
Auf weiter fallende Kurse spekulieren hingegen die Leerverkäufer Marshall Wace, Numeric Investors und AQR Capital Management. Laut dem Bundesanzeiger haben die Shortseller einen Anteil von 0,52 Prozent (Marshall), 0,70 Prozent (Numeric) und 0,58 Prozent (AQR) aller ausstehenden Delivery-Hero-Aktien leerverkauft und wetten damit auf weiter fallende Kurse, um die Aktien anschließend günstiger zurückkaufen zu können. Sollten die Leerverkäufer ihre Positionen weiter ausbauen, könnte dies den Druck auf die Delivery-Hero-Aktie erhöhen.DER AKITONÄR sieht derzeit keinen Grund für einen Einstieg bei Delivery Hero. Anleger sollten die Aktie weiter umschiffen.