Die Berliner Food-Delivery-Plattform Delivery Hero hat am Mittwoch die Übernahme des koreanischen Lieferdienstes Foodfly bekanntgegeben. Obwohl das Unternehmen damit seine Position in einem wichtigen Markt stärken kann, reagieren die Anleger zunächst verhalten.
Vergleichbar mit der Delivery-Hero-Tochter Foodora unterhält Foodfly einen eigenen Lieferdienst, dessen Fahrer die Bestellungen von 1.700 Partner-Restaurants in Seoul an die Kunden ausliefern. Bereits vor der heute bekanntgegebenen Übernahme war Delivery Hero zu 21 Prozent an der Fly&Company Inc beteiligt, die die Marke Foodfly betreibt. Wie viel die Berliner für die restlichen Anteile bezahlen, wurde nicht bekannt.
Für Delivery Hero ist Südkorea einer der wichtigsten Einzelmärkte. Laut einer Studie von Morgan Stanley wurden dort im Vorjahr zwölf Prozent der Erlöse und ein positives EBITDA erwirtschaftet. Das Unternehmen ist Südkorea bereits mit den Marken YoGiYo und Baedaltong vertreten.
Quelle: Morgan Stanley
Ähnlich wie in Deutschland ist der Markt dort jedoch hart umkämpft und die Marktführerschaft bisher noch nicht eindeutig geklärt. Härtester Konkurrent ist Baedal Minjok, zudem hat Uber im August seien UberEats-Lieferdienst in Seuol an den Start gebracht. Mit der Komplettübernahme von Foodfly treibt Delivery Hero die Branchenkonsolidierung weiter voran und stärkt dabei seinen Einfluss in dem Land.
Aktie bleibt ein Kauf
Obwohl die Übernahme nach Einschätzung des AKTIONÄR grundsätzlich positiv zu bewerten ist, können sich die Anleger am Mittwoch nicht so recht für die Delivery-Hero-Aktie begeistern. Nachdem sie am Vortag zwischenzeitlich bei 37,00 Euro ein neues Allzeithoch erreicht hatte, haben Gewinnmitnahmen den Kurs belastet. Mittel- und langfristig hat die Aktie jedoch noch Luft nach oben, weshalb spekulative Anleger weiterhin zugreifen können.