Die Aktie des Lieferdienst-Betreibers Delivery Hero hat sich seit ihrem Tiefpunkt im Juli dieses Jahres bemerkenswert erholt und konnte seitdem über 60 Prozent zulegen. Heute fällt die Aktie jedoch im Zuge eines allgemeinen Abverkaufs etwas zurück, aber die Bullen könnten schon bald erneut zum Angriff blasen. Der Grund: eine Studie von Bernstein mit einem ambitionierten Kursziel.
Bernstein-Analystin Annick Maas sieht das zweite Quartal als weiteren Schritt in die richtige Richtung für Delivery Hero. Neben starken Zahlen, insbesondere in den Wachstumsregionen Nordafrika und Nahost, hebt sie auch positive Entwicklungen im Korea-Geschäft, den möglichen Börsengang von Talabat, den bestätigten Ausblick und den sich der Gewinnschwelle nähernden freien Barmittelzufluss hervor. Diese positiven Faktoren führen dazu, dass Maas ihre Einstufung auf „Overweight“ bestätigt und das Kursziel bei 59 Euro belässt. Aus heutiger Sicht würde dies ein Potenzial von über 100 Prozent bedeuten.
Auch aus charttechnischer Perspektive präsentiert sich die Aktie von Delivery Hero vielversprechend. Mit dem Überschreiten sowohl des GD100 als auch des GD200 nach den Quartalszahlen in der vergangenen Woche wurden gleich zwei starke Kaufsignale ausgelöst. Entscheidend ist nun, dass die Aktie die psychologisch wichtige 30-Euro-Marke nachhaltig überwindet. Danach rückt das Jahreshoch bei 33,93 Euro in den Fokus. Selbst wenn dieses erreicht wird, bleibt immer noch ein Aufwärtspotenzial von über 70 Prozent bis zum Bernstein-Kursziel. Auf der unteren Seite ist derweil die 21,68-Euro-Marke die wichtigste Unterstützung, zumindest fungierte diese in der Vergangenheit häufig als solche.
Für risikobewusste Anleger könnte der Turbo-Call der HSBC mit der WKN HS8PF1 interessant sein, der von weiteren Kursgewinnen mit einem Hebel von 4,0 profitiert. Die Knock-out-Schwelle liegt mit 21,03 Euro im Bereich unter der starken Support-Zone der Delivery-Hero-Aktie. Der aktuelle Kurs beträgt 6,82 Euro.
Angesichts der operativen Probleme bleibt DER AKTIONÄR bei Delivery Hero langfristig weiterhin vorsichtig. Konservative Anleger sollten sich daher lieber zurückhalten und an der Seitenlinie bleiben.