An den Börsen ist am Mittwoch der "Trump-Trade" angesagt. Während die US-Indizes anziehen, reagiert der DAX am frühen Mittwochmorgen zunächst negativ auf den sich abzeichnenden Wahlsieg des Republikaners Donald Trump. Der vor der Rückkehr stehende Ex-Präsident hat den wichtigen Bundesstaat North Carolina bei der US-Präsidentschaftswahl gewonnen und damit einen ersten großen Schritt zur Rückkehr ins Weiße Haus gemacht. Anleger sollten sich aber auf einen volatilen Handelstag und mögliche schnelle Richtungswechsel einstellen.
Immerhin scheint schnell Klarheit zu herrschen. Unter diesen Umständen dominiert hierzulande allerdings eher Zurückhaltung: Während die US-Leitindizes Dow Jones und Nasdaq 100 über ein Prozent höher gesehen werden, rückt beim DAX die 19.000-Punkte-Marke näher. Anleger in Europa fürchten einen protektionistischen Kurs von Trump, der für europäische Unternehmen durch Zölle teuer werden könnte. Das Bild könnte sich im Tagesverlauf aber noch wieder ändern.
„Die Märkte sprechen eine klare Sprache. Trump liegt weit vorne und damit auch der Trump-Trade“, kommentierte am Morgen der Marktbeobachter Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. Vor allem Kryptowährungen zögen dabei an, aber auch der US-Dollar gegenüber dem Euro.
Der sich abzeichnende Sieg von Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat am Mittwoch teils auf die Stimmung an den chinesischen Börsen gedrückt. So drohen unter Trump weitere Importzölle. Der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandwerten stieg im späten Handel noch um 0,1 Prozent, während der Hang Seng der Sonderverwaltungsregion Hongkong um 2,0 Prozent nachgab. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg im späten Handel um 2,4 Prozent. Rückenwind lieferte ein schwächerer Yea, der unter einer Dollar-Stärke litt.
Die Börsen in Deutschland könnten auf absehbare Zeit jedoch auch hausgemacht politischen Charakter bekommen: Nach wochenlangem Streit um den Haushalt und die Wirtschaftspolitik wollen die Spitzen von SPD, Grünen und FDP am Mittwoch klären, ob es noch eine Grundlage für die weitere Zusammenarbeit gibt. Sollten sie sich nicht einigen, steht die Ampel-Koalition vor dem Aus.
Zudem müssen Anleger am Mittwoch die Berichtssaison mit Resultaten unter anderem der Dax-Mitglieder BMW, Commerzbank, Fresenius, Henkel, Siemens Healthineers und Vonovia.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)