Die Aufwärtsbewegung beim DAX ist nach dem Rekord-Jahresstart ins Stocken geraten. Erstmals seit zehn Wochen ist er ohne neue Höchststände aus der Woche gegangen. Der Leitindex hängt an der 12.000-Punkte-Marke fest und konsolidiert in einer Flagge. Großen Anteil an der Verschnaufpause hat der Euro. Denn der hat sich zuletzt wieder etwas stabilisieren können.
Seit den Jahrestiefs im Bereich von 1,05 Dollar hat die europäische Gemeinschaftswährung eine Gegenbewegung eingeleitet und notiert nun um das Niveau von 1,09 Dollar. Experten sind sich einig: Die hohe Korrelation zwischen nachgebendem Euro und steigenden Aktienmärkten macht Sinn. Die Euro-Schwäche ist bei den heimischen Konzernen angekommen. Rund 38 Prozent der Unternehmensergebnisse haben die Erwartungen von Analysten übertroffen - deutlich mehr als im Schlussquartal 2013 und im Durchschnitt der vergangenen neun Quartale.
Dieser Trend dürfte sich fortsetzen: Viele der aktuellen Unternehmensausblicke dürften sich im weiteren Jahresverlauf als zu konservativ zeigen – und nachgebessert werden. Die Pessimisten merken an, dass diese Erwartung bereits größtenteils in den Kursen eingepreist ist. Der Auslöser für eine Fortsetzung der DAX-Rallye dürfte demnach ein weiter fallender Euro sein – oder ein Comeback des Dollar. Hier sind die Aussichten nicht schlecht.
Am Karfreitag wird der US-Arbeitsmarktbericht für März veröffentlicht. Dabei stehen vor allem die zuletzt auf niedrigen Niveau verharrenden Stundenlöhne im Fokus. Sollten die Gehälter wieder anziehen, dürfte das den Dollar stützen und damit auch den deutschen Leitindex. Anleger können aber erst nach dem Osterfest reagieren, DAX und Co bleiben über die Feiertage geschlossen.
In der Zwischenzeit dürften sich viele Anleger an der Charttechnik orientieren. Hier bildet der DAX derzeit eine Konsolidierungsflagge aus. Welche Marken dabei von besonderer Bedeutung sind, lesen Anleger – wie gewohnt – am Montag an dieser Stelle.
In der kommenden Woche stehen noch einige Veröffentlichungen von Geschäftsberichten an. Dabei stehen vor allem die Ausblicke der jeweiligen Vorstände im Fokus. Zudem haben Beiersdorf (Dienstag) und der Autobauer Daimler (Mittwoch) ihre Aktionäre zur Hauptversammlung geladen.
Der Wettlauf zwischen dem Ticketvermarkter CTS Eventim und dem Online-Modehändler Zalando um den nächsten freiwerdenden Platz im MDAX ist entschieden. Die Deutsche Börse teilte am Freitagabend mit, dass CTS zum 1. April in die Rangliste der mittelgroßen Werte aufgenommen wird. Hintergrund ist die voraussichtliche Einstellung der Notierung der Aktie des Reisekonzerns TUI AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse zum selben Datum. Und wer dort nicht vertreten ist, darf nach den Regeln auch nicht im MDax berücksichtigt werden. Den freiwerdenden Platz im SDAX übernimmt das Immobilienunternehmen Westgrund. Allerdings dürfte Zalando nicht lange auf seine Aufnahme in den MDAX warten müssen. Denn auch der Pharmahändler Celesio will den Prime Standard verlassen.
(Mit Material von dpa-AFX)