Der DAX dürfte am Freitag mit einem wenig bewegten Start seine bisherigen Wochengewinne zunächst halten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex gut zwei Stunden vor dem Auftakt fast unverändert auf 14.416 Punkte. Mit Spannung wird der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag erwartet.
Nach dem Rückschlag vom Vortag hat er es vor allem den deutlichen Kursgewinnen vom Dienstag zu verdanken, dass die Wochenbilanz mit bislang 0,8 Prozent positiv bleibt. Der sinkende Ölpreis konnte die Anleger zuletzt nicht mehr von Aktien überzeugen, auch wenn der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI durch die Freigabe von US-Ölreserven mittlerweile unter 100 Dollar steht. "Geopolitische Bedenken belasten weiterhin die Stimmung der Anleger", hieß es am Morgen von den Experten der Credit Suisse. Bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland mangele es noch an nennenswerten Fortschritten. Die Kämpfe gehen mit unverminderter Härte weiter.
Nach der Erholung um 2.000 Punkte vom März-Tief beäugen die DAX-Anleger nun auch die konjunkturellen Folgen des Krieges in der Ukraine wieder kritischer, und so dürfte der US-Jobbericht im Rampenlicht stehen. "Die Börsianer gehen für heute von einem weiteren Stellenaufbau und einem neuen Post-Covid-19 Tief bei der Arbeitslosenquote aus", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Aktuell steht der DAX ungefähr in der Mitte seiner jüngsten Spanne von 14.000 bis 15.000 Punkten.
Im Fokus stehen bei den DAX-Werten unter anderem BASF und Volkswagen. Wegen des Corona-Lockdowns in Shanghai muss Volkswagen die Produktion in seinem Werk im Vorort Anting doch einstellen.Der BASF-Chef Martin Brudermüller hat für den Fall eines Importstopps oder längerfristigen Ausfalls von Gas- und Öllieferungen aus Russland derweil vor beispiellosen wirtschaftlichen Schäden für Deutschland gewarnt.
Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre Vortagesverluste kräftig ausgeweitet und minimal über ihrem Tagestief geschlossen. Der Dow Jones Industrial sackte wieder deutlich unter 35.000 Punkte. Druck kam vor allem in der letzten Handelsstunde auf. Seit Jahresbeginn verzeichneten die wichtigsten Indizes bisher allesamt ein deutliches Minus. Die Monatsbilanz blieb dennoch positiv. Der Dow ging am letzten Tag im März mit einem Abschlag von 1,56 Prozent auf 34.678,35 Punkte aus dem Handel. Der S&P 500 fiel um 1,57 Prozent auf 4.530,41 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 1,55 Prozent auf 14.838,49 Punkte nach.
Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Freitag keine gemeinsame Richtung gefunden. In Japan fiel der Nikkei 225 zuletzt um knapp ein halbes Prozent. In Hongkong sank der Leitindikator Hang Seng um fast ein Prozent, während der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland um gut ein Prozent stieg.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.