Die sich zuspitzenden Spannungen zwischen dem Iran und den USA dürften der am Vortag ausgeprägten Risikoneigung bei DAX und Co einen Dämpfer verpassen. Der US-Ölpreis erreicht dagegen den höchsten Stand seit Mai 2019. Auch der Goldpreis legt weiter zu.
Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat sich mit der Tötung einer der ranghöchsten iranischen Generäle gefährlich verschärft. Der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Ghassem Soleimani, kam bei einem US-Raketenangriff nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad ums Leben. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei drohte den USA daraufhin "schwere Rache" an.
Laut der Strategin Helima Croft vom Analysehaus RBC könnte in diesem Jahr der Konflikt zwischen dem Iran und den USA auf irakischem Boden ausgetragen werden. Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners schrieb: "Die Eskalationsspirale ist in vollem Gang". Die entscheidende Frage sei jetzt, wie weit beide Seiten zu gehen bereits sind. "Dieser Konflikt hat das Potential, politisch und wirtschaftlich extreme Turbulenzen auszulösen", fuhr der Experte fort.
Der Anstieg des Ölpreises wird von einigen Experten als Vorgeschmack gewertet auf das, was da noch kommen kann. Der US-Ölpreis erreichte den höchsten Stand seit Mai 2019. Damit wurde sogar der Höchststand vom vergangenen September übertroffen, der nach einem schweren Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen markiert worden war.
Anleger sollten vorerst besonnen reagieren und Ruhe bewahren. DER AKTIONÄR behält die weitere Entwicklung im Auge und wird an dieser Stelle wie gewohnt über mögliche Auswirkungen auf den heimischen Leitindex und ausgewählte Aktien berichten.
(Mit Material zu dpa-AFX)