Der DAX ist erstmals seit zwölf Monaten wieder unter die Marke von 8.900 Punkten gerutscht. Die Nervosität der Anleger nimmt vor dem Wochenende weiter zu. Aus charttechnischer Sicht wartet die nächste Unterstützung erst bei 8.780 Punkten. Darunter droht sogar ein großer Ausverkauf.
Momentan treffen an der Börse zwei Lager aufeinander: Die Bären schauen auf die Wirtschaftsdaten, die belegen, dass sich das globale Wachstum wieder spürbar abschwächt. Auf der anderen Seite stehen die Bullen, die unverändert darauf hoffen, dass die großen Notenbanken die notwendigen Impulse für anhaltendes Wirtschaftswachstum geben. Doch auch hier bröckelt der Putz. So erwartet der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, eine erste US-Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015. "Die Märkte machen einen Fehler, wenn sie die Zinsprojektionen der Fed ignorieren", so Bullard. Im Gegensatz zu Bullard rechnen die Märkte erst Mitte 2015 mit einem solchen Schritt.
Wer in den nächsten Wochen die Oberhand behält, ist noch unklar. Derzeit schwingen aber die Bären das Zepter. Angesichts der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren - Konjunktureinbruch, Ukraine, IS-Terror, Ebola - besteht die Gefahr, dass der DAX die Unterstützung bei 8.900 Zählern nachhaltig durchbricht. Diese psychologisch wichtigen Marken können beim Erreichen neue Verkaufsaufträge auslösen und Indizes somit noch weiter in die Tiefe reißen.
Aus charttechnischer Sicht wartet die nächste Unterstützung erst bei 8.780 Punkten. Doch damit nicht genug: Findet der Leitindex dort auch keinen Halt und rutscht noch weiter ab, dann droht sogar ein „Sell off“ bis 8.150 Punkte. Vor dem Wochenende rät DER AKTIONÄR deshalb, die Füße zunächst still zu halten.
(Mit Material von dpa-AFX)