An der Wall Street ist den Kursen am Dienstag im späten Handel etwas die Luft ausgegangen. Zwar rettete der Dow Jones nach starken Quartalszahlen mehrerer großer Konzerne ein Plus von 0,6 Prozent auf 26.840,40 Punkte ins Ziel. Zwischenzeitlich war der Leitindex aber doppelt so stark gestiegen. Im Unterschied zum Vortag, als vor allem Technologietitel stark gesucht waren, waren es diesmal aber die Papiere der "Old Economy", die zulegen konnten.
Der deutsche Leitindex DAX ging mit einem Plus von knapp einem Prozent auf 13.171,83 Punkte aus dem Handel. Die besten Werte des Tages waren SAP, die Deutsche Börse und Infineon, die alle mehr als zwei Prozent zulegen konnten.
Europäische und amerikanische Aktien liefen aktuell stark angesichts der Einigung der Europäischen Union auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte zur Bekämpfung der Corona-Krise, kommentierte Analyst Edward Moya vom Handelshaus Oanda. Gleichzeitig schienen die Zahlen der neu mit dem Coronavirus Infizierten in den USA allmählich ihren Höhepunkt zu erreichen, und die Quartalsberichte der US-Unternehmen seien beeindruckend, so Moya.
Der breiter gefasste S&P 500 schloss 0,2 Prozent im Plus bei 3.257,30 Zählern, nachdem er zuvor auf den höchsten Stand seit dem Beginn des Corona-Börsencrash im Februar gestiegen war. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 büßte dagegen 1,1 Prozent auf 10.833,07 Zähler ein. Hier dürften Anleger nach den zuletzt hohen Kursgewinnen Kasse gemacht haben.
Im Dow stieg der Kurs von Coca-Cola nach den heute veröffentlichten Quartalszahlen um 2,3 Prozent. Vom Getränkehersteller hieß es, seit April habe sich die zuvor von der Corona-Krise verdüsterte Lage wieder aufgehellt.
Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die Aktien von IBM zum Handelsschluss leicht ins Minus. Das Tech-Schwergewicht schlug sich im zweiten Quartal dank eines florierenden Cloud-Geschäfts besser als befürchtet. Eine Prognose für das Gesamtjahr traute sich IBM aber nicht zu.
Mit dem Kurs des Tabakkonzerns Philip Morris ging es um 4,2 Prozent nach oben. Mit der Gewinnprognose für das Gesamtjahr liegt der Marlboro-Hersteller über den Marktschätzungen. Der Rüstungskonzern Lockheed Martin schraubte die Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben. Darauf reagierten die Aktien mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent.
Vom steigenden Ölpreis profitierten wie so oft die Aktien der Öl- und Gasindustrie. Im Dow lagen mit Exxon Mobil und Chevron zwei Schwergewichte der Branche vorn mit Kursgewinnen von 5,1 beziehungsweise 7,2 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)