Die Enttäuschung an der Wall Street am Vorabend über die Aussagen der US-Notenbank Fed dürften am Donnerstag auch am deutschen Markt die Aktienkurse bremsen. Ganz so hoch wie in New York dürften die Verluste hierzulande aber nicht ausfallen. Der Broker IG taxiert den Leitindex DAX rund zwei Stunden vor dem Xetra-Handel 0,6 Prozent niedriger auf 13.180 Punkte.
Zuvor war der DAX vom Tief Ende September um fast zwölf Prozent gestiegen. Die US-Notenbank Fed könnte bereits im Dezember ihre Leitzinsen weniger deutlich als zuletzt anheben. "Die Zeit für einen kleineren Zinsschritt könnte bereits auf dem nächsten Treffen kommen", sagte der Vorsitzende Jerome Powell am Vorabend. Das hatten viele Marktteilnehmer hören wollen, und trotzdem gingen die Kurse an den US-Börsen auf Talfahrt, vor allem im wachstumsstarken Technologiesektor.
Eine Berg- und Talfahrt haben am Mittwoch nach der Fed-Zinsentscheidung die Kurse am US-Aktienmarkt hingelegt. Zunächst zogen die Indizes merklich an, nachdem bekannt wurde, dass die US-Notenbank schon im Dezember ihre Leitzinsen weniger deutlich als zuletzt anheben könnte. Fed-Chef Jerome Powell ließ aber auch keinen Zweifel daran, die Zinserhöhungen fortzusetzen. Es sei "sehr verfrüht", um über eine Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken, so der Notenbanker.
Letztlich rutschten die Kurse dann wieder stark ab, sodass der Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Abschlag von 1,55 Prozent auf 32.147,76 Punkten aus dem Handel ging. Der marktbreite S&P 500 verlor 2,50 Prozent auf 3.759,69 Punkte. Noch weitaus schlimmer erwischte es den von Technologiewerten geprägten Nasdaq 100 mit minus 3,39 Prozent auf 10.906,34 Zähler.
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag überwiegend nachgegeben. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen büßte kurz vor Handelsende 0,9 Prozent ein. In der Sonderverwaltungszone Hongkong sank der Leitindex Hang Seng nach der jüngsten Rally um 2,6 Prozent. In Japan ruhte der Handel unterdessen wegen eines Feiertages.
Am heutigen Donnerstag stehen derweil Quartalszahlen im Fokus. Es berichtet eine ganze Reihe von Unternehmen – unter anderem: Geberit, Heidelberg Materials, Klöckner & Co, Zalando, Compugroup, Uniper, BMW, Hochtief, Amgen und PapPal.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.