Die Corona-Variante Omikron hat am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart an Schrecken verloren. Am Montag griffen Anleger wieder beherzter zu und wurden in ihrem Optimismus auch von der Wall Street gestützt. Zwar ist die Datenlage zu Omikron nach wie vor dünn, doch die gesundheitlichen Auswirkungen in Südafrika scheinen geringer als befürchtet zu sein.
Der Dax schloss nach einigem Auf und Ab mit einem kräftigen Plus von 1,39 Prozent auf 15 380,79 Punkte. Seit dem Auftauchen der Variante Omikron präsentiert sich der deutsche Leitindex schwankungsanfällig in einer Spanne zwischen rund 15 000 und 15 500 Punkten.
"Es bleibt das alte Bild: Auf den Ausverkauf vom Freitag folgt die Erholung", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Am Montag belasteten den Dax zeitweise aber auch Sorgen rund um den hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande und damit die Furcht vor einer Immobilienkrise in China. Da die Regierung aber allem Anschein nach kein Interesse an einer ungeordneten Insolvenz hat, verblassten die Sorgen rasch wieder.
Beim Blick auf einzelnen Unternehmen sorgte Delivery Hero für Schlagzeilen. Der Online-Lieferdienstleister ist auch bei einem zweiten Übernahmeversuch eines Konkurrenten in Saudi-Arabien gescheitert. Die Wettbewerbskommission des Landes untersagte dem Dax -Konzern am Wochenende die Übernahme von The Chefz, wie aus einem entsprechenden Beschluss hervorgeht. Details wurden nicht genannt. Der saudi-arabische Essenslieferdienst hingegen teilte mit, die Gespräche seien weiter im Gange. Delivery Hero war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
BASF verkauft Anteile an geplantem Offshore-Windpark weiter
Der BASF -Konzern hat gut ein Viertel seiner Anteile am niederländischen Windpark Hollandse Kust Zuid an das Versicherungsunternehmen Allianz weiterverkauft. Zum Preis für die 25,2 Prozent Anteile machte der Chemiekonzern am Montag in Ludwigshafen keine Angaben. 24,3 Prozent der Anteile bleiben demnach in der Hand der BASF.
Positive Nachricht gab es zum Wochenauftakt bei der Deutschen Bank: Die US-Bank JPMorgan rechnet mit positiven Überraschungen auf der Kostenseite von Deutschlands größtem Geldhaus und erwartet für 2021 wieder eine Ausschüttung an die Aktionäre. An der Börse beflügelte diese Nachricht den Aktienkurs der Deutschen Bank.
Aktien von Pandemie-Gewinnern wie Zalando , Hellofresh oder Sartorius im Dax litten mit minus 1,6 bis 3,6 Prozent dagegen spürbar unter Gewinnmitnahmen. "Die Marktteilnehmer scheinen eine komplett andere Sichtweise auf das Börsenjahr 2022 zu haben als im noch aktuellen Börsenjahr", schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Im MDax ging es für Teamviewer um 2,8 Prozent abwärts, die damit weiter dicht an ihrem Rekordtief gehandelt werden. Shop Apotheke büßte im SDax 5,6 Prozent ein.
(Mit Material von dpa-AFX).