Am deutschen Aktienmarkt deutet sich nach dem Ausverkauf am Donnerstag zumindest eine Stabilisierung an. Der Broker IG taxierte den DAX am Freitag knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Handelsstart auf 9.279 Punkte und damit 1,29 Prozent über dem Vortagsschluss. Am Donnerstag hatte sich die Talfahrt wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus beschleunigt.
Der deutsche Leitindex verlor trotz eines umfangreichen EZB-Maßnahmenpakets 12,24 Prozent auf 9.161,13 Punkte und schloss damit erstmals seit 2016 unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Zählern. Es war außerdem der zweitgrößte prozentuale Tagesverlust seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte. Seit dem Beginn des Corona-Crashes am 24. Februar büßte der DAX damit rund ein Drittel seines Werts ein.
In der Nacht auf Freitag war die DAX-Indikation noch bis auf etwas über 8.800 Punkte gefallen – konnte sich aber inzwischen deutlich erholen.
Für den DAX endet an diesem Freitag den 13. eine der wohl turbulentesten Wochen in seiner Geschichte, die aktuell einen Wochenverlust von rund einem Fünftel erwarten lässt. Am vergangenen "Schwarzen Montag" war es für das Börsenbarometer angesichts der Virusängste und eines Ölpreisschocks bereits um fast acht Prozent abwärts gegangen. Am Donnerstag brach es dann trotz eines umfangreichen Hilfspakets der Europäischen Zentralbank um mehr als zwölf Prozent ein und schloss damit erstmals seit 2016 wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Zählern.
DER AKTIONÄR hatte bereits am Donnerstagabend geschrieben, dass die Stimmung an den Börsen mittlerweile einen neuen Tiefstand erreicht hatte. Nach den massiven Verlusten der vergangenen Tage ist eine Gegenbewegung durchaus möglich. Die derzeitige Phase eignet sich aber nur für sehr hartgesottene Zocker.
(Mit Material von dpa-AFX)