Der DAX geht am Donnerstag nach drei Verlusttagen in Folge auf Erholungskurs. Rückenwind liefert der kräftig gestiegene Ölpreis und die Wall Street: Dort war der US-Leitindex Dow Jones dank der gestiegenen Hoffnung auf ein gemächliches Zinserhöhungstempo der US-Notenbank Fed doch noch ins Plus gedreht. Anleger setzten nach schwachen US-Konjunkturdaten auf Zurückhaltung der Notenbanker.
Nachdem sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor überraschend deutlich eingetrübt hatte, setzten die Anleger wieder auf eine Geldpolitik der ruhigen Hand. Eine Leitzinserhöhung auf der nächsten Sitzung der Notenbank Fed im März wird mittlerweile kaum mehr erwartet, die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt weniger als zehn Prozent. Das Spiegelbild dieser Einschätzung war die breit angelegten Schwäche des Dollar, die zugleich einen Kurssprung bei den Ölpreisen auslöste.
Von den Konjunkturdaten interessiert die Anleger daher nun vor allem der am Freitag erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Januar. Nach Auffassung der Commerzbank-Volkswirte bleibt der US-Jobmarkt auf Erholungskurs. "Der Arbeitsmarktbericht dürfte erneut solide ausfallen, auch wenn er das starke Dezember-Ergebnis wohl kaum wiederholen wird."
An den meisten asiatischen Börsen dominierten am Morgen dank der Stabilisierung am Ölmarkt die Gewinner. In Tokio ist der Nikkei dagegen drauf und dran, alle Gewinne nach der überraschenden weiteren Lockerung der Geldpolitik aus der Vorwoche wieder abzugeben. Belastend wirke die jüngste Aufwertung des Yen zum US-Dollar mit ihren negativen Auswirkungen für den Export. Zudem hätten Unternehmensbilanzen enttäuscht, hieß es.
Nach dem Ausbruch aus seiner jüngsten Handelsspanne zum US-Dollar kann der Euro seine Gewinne weitgehend verteidigen. Die Ölpreise haben am Donnerstag an die starke Erholung vom Vortag angeknüpft und am Morgen weiter leicht zugelegt.
Die Berichtssaison nimmt weiter an Fahrt auf. Heute haben mit der Munich Re und Daimler gleich zwei DAX-Konzerne einen Einblick in die jüngste Geschäftsentwicklung gegeben.
Was sagt die Charttechnik? Der DAX notiert heute bereits wieder im Bereich von 9.600 Punkten, nachdem der Leitindex gestern zwischenzeitlich bis auf 9.336 Zähler abgetaucht war. Die nächsten Widerstände warten weiter bei 9.800 und 10.125 Punkten. Geht dem Leitindex dagegen wieder die Luft aus, könnten schnell wieder die Marken von 9.550 und 9.325 Punkten in den Fokus rücken. Fällt der DAX sogar unter die massive Unterstützung, drohen aus charttechnischer Sicht erneut kräftige Anschlussverluste bis 8.900 Punkte.
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(Mit Material von dpa-AFX)