Die Billiggeld-Flut der Notenbanken hat den deutschen Aktienmarkt in der abgelaufenen Handelswoche massiv angetrieben. Zusätzlich zur Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank befeuerte die chinesische Notenbank mit einer Leitzinssenkung die Kursrallye. Mit dieser Maßnahme reagierte die Führung in Peking auf die Sorgen um die Konjunktur des Landes. Ganz unerwartet kam der Schritt allerdings nicht, hatten Börsianer doch bereits seit einiger Zeit auf Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft spekuliert. Experten wie Peter Kinsella von der Commerzbank oder Stefan Schilbe von der HSBC rechnen sogar mit weiteren Zinssenkungen – anders als die Europäer haben die Chinesen bei Leitzinsen von 4,35 Prozent noch Luft nach unten.
Der DAX hat nahezu mühelos den Widerstand bei 10.512 Punkten geknackt. Auch das Juli-Tief bei 10.654 Zählern stellte keine wirkliche Herausforderung dar. In den nächsten Tagen ist deshalb ein Anlauf in Richtung 11.000 Punkte durchaus möglich. Allerdings warten hier mit der seit April gültigen Abwärtstrendlinie und dem 200-Tage-Durchschnitt deutlich höhere Hürden, die es zu überwinden gilt. Außerdem ist nach einem Anstieg um fast 1.000 Zähler mit vereinzelten Gewinnmitnahmen zu rechnen. Nach unten dient jetzt die 10.500 als Unterstützung.
Der in Ausgabe 43/2015 empfohlene DAX-Turbo liegt mittlerweile über 80 Prozent im Plus. Wer noch investiert ist, sollte den Stoppkurs nachziehen.
Widerstände:
- Abwärtstrendlinie bei 11.200 Punkten
- Untere Gap-Kante bei 11.153 Punkten
- 200-Tage-Linie bei 11.038 Punkten
- 11.000-Punkte-Marke
Unterstützungen:
- Juli-Tief bei 10.635 Punkten
- September-Hoch bei 10.512 Punkten
- Horizontale bei 10.200 Punkten
- 10.000-Punkte-Marke