Erneut aufgeflammte Corona-Sorgen sowie die Gefahr weiterer US-Zölle auf Waren aus Europa haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch die Laune verdorben. Gesundheitsexperten warnten eindringlich vor einer zweiten Viruswelle in Großbritannien und kritisierten die umfangreichen Lockerungen der Pandemie-Maßnahmen.
Der DAX scheiterte an der Hürde von 12.500 Punkten. Nachmittags beschleunigte sich die Abwärtsbewegung, nachdem die Wall Street ebenfalls klare Verluste verbucht hatte. Letztlich sackte der Leitindex um 3,43 Prozent auf 12.093,94 Punkte ab und schloss damit auf seinem Tagestief. Am Dienstag war der DAX noch zeitweise über die Marke von 12.600 Punkte geklettert.
Im DAX gaben am Mittwoch bis zum Xetra-Schluss alle 30 Werte nach. Unter ihnen ging die Wirecard-Aktie besonders steil auf Talfahrt. Das Papier des in einen Bilanzskandal verwickelten Zahlungsabwicklers sackte um rund 28 Prozent auf 12,30 Euro ab. Seit vergangenem Mittwoch ist der Kurs damit um rund 88 Prozent eingebrochen.
Im späteren Handel konnte jedoch die Aktie von Bayer ins Plus drehen. Bei Tradegate gewann das Papier am Ende 2,3 Prozent auf 74,15 Euro. Grund war hier die Meldung, dass Bayer nun endlich Vergleich mit Glyphosat-Klägern schließen konnte.
Am heutigen Donnerstag steht neben einigen weiteren Hauptversammlungen insbesondere die außerordentliche Hauptversammlung der Lufthansa im Fokus. Hier fällt eine schwerwiegende Entscheidung. Die Aktionäre des Unternehmens stimmen bei der außerordentlichen Hauptversammlung (Beginn 12.00 Uhr) darüber ab, ob sie den Staat für rund 300 Millionen Euro als Anteilseigner einsteigen lassen wollen oder nicht.
Der DAX wird zum Handelsstart am Donnerstag stabilisiert erwartet. Der Broker IG taxiert den DAX rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start auf 12.100 Punkte und damit leicht über dem Vortagsniveau.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)