Nach den jüngsten Rekorden tut sich im DAX weiter wenig. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Dienstag zweieinhalb Stunden vor Beginn fünf Punkte tiefer auf 18.925 Punkte. Er bleibt damit aber in Sichtweite seines Höchststands vom Freitag bei 18.970 Punkten und die Anleger schielen weiter auf 19.000 Punkte.
Mit dem US-Feiertag war der Start in den September sehr ruhig. Dem Markt stehe der "wichtigste Arbeitsmarktbericht des Jahres" bevor, so Stephen Innes von SPI Asset Management mit Blick auf die US-Jobdaten am Freitag. Die Marktteilnehmer setzten auf eine Bestätigung ihrer enormen Zinssenkungserwartungen durch die US-Notenbank noch bis Jahresende. Jede noch so kleine Enttäuschung könne da massive Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben, so der Experte.
Indes spitzt sich die Situation bei Europas größtem Autobauer Volkswagen weiter zu. Im Rahmen seines Sparprogramms schließt die Kernmarke VW jetzt auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger aus, wie das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mitteilte. Die mit dem Betriebsrat geschlossene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung werde aufgekündigt. Sie schloss betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 aus. Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaft zeigten sich entsetzt.
Aus Sicht des Vorstands muss die Kernmarke VW umfassend restrukturiert werden, hieß es. "Auch Werkschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden." Zudem reiche der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen nicht mehr aus, um die angepeilten Einsparziele zu erreichen.
BASF zeigte sich für das aktuell schwächelnde Agrargeschäft relativ zuversichtlich. Trotz einiger Konkursanträge im brasilianischen Agrarsektor glaubt der Konzern nicht, dass sich die Branche in dem Land in einer Krise befindet, so Livio Tedeschi, globaler Leiter des BASF-Agrarbereichs. Er betonte: „Die Rohstoffpreise erreichten während der COVID-19-Pandemie, die mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine zusammenfiel, historische Höchststände. Jetzt normalisieren sich die Preise.“ Brasilien ist zusammen mit den USA der wichtigste Markt für die BASF-Agrarsparte.
Mit Material von dpa-AFX