Neue Inflationsdaten aus den USA haben am Dienstag für erneute Zinssorgen am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Nachdem die Erzeugerpreise im November überraschend stark angestiegen sind, fürchten Anleger nun, dass die US-Notenbank, die heute und morgen tagt, das Tapering früher beginnt als erwartet. Dies führte auf breiter Front zu Kursverlusten.
Wie DER AKTIONÄR berichtete, lag der Anstieg der Erzeugerpreise mit 9,6 Prozent deutlich über den Markterwartungen. An der Börse schloss der DAX mit einem Minus von 1,08 Prozent auf 15.453 Punkten unter der 15.500-Punkte-Marke sowie der 200-Tage-Linie bei 15.473 Zählern und lieferte damit weitere Verkaufssignale. Beim MDAX stand zum Handelsschluss ein Minus von 0,8 Prozent auf 34.190 Zählern zu Buche.
Angesichts der anhaltend hohen Teuerung könnte die US-Notenbank Fed die geldpolitischen Zügel stärker anziehen als bislang angenommen und früher mit dem Tapering beginnen. Durch die Reduktion der bisher milliardenschweren Wertpapierkäufe würde ein wichtiger Antriebsmotor der jahrelangen Kursrally entfallen.
Unter den Einzelwerten setzten sich die MTU-Papiere mit einem Plus von rund zwei Prozent an die DAX-Spitze, nachdem mit der Schweizer Großbank UBS und JPMorgan gleich zwei Investmenthäuser eine Empfehlung ausgesprochen hatten. Das Kursziel von 220 Euro der US-Investmentbank signalisiert fast ein Drittel Spielraum nach oben.
Daimler zollten dagegen am DAX-Ende mit minus 3,4 Prozent ihrem guten Lauf Tribut. Tags zuvor waren die Papiere der Stuttgarter fast wieder an ihr jüngstes Hoch seit Frühjahr 2015 zurückgekehrt. Anleger setzen nach der erfolgreichen Abspaltung des Nutzfahrzeuggeschäfts als Daimler Truck auf eine Neubewertung der Konzernteile.
Die jüngst von Übernahmespekulationen nach oben getriebenen Aktien der Software AG brachen derweil zweistellig ein. Der US-Finanzinvestor Silver Lake steigt bei den Darmstädtern ein. Das ist aber nicht der ganz große Deal, auf den Anleger gehofft hatten.
Die Papiere des Mainzer Biotechunternehmens BioNTech konnten nur minimal an ihre Vortagsgewinne anknüpfen. Zum Xetra-Schluss stand ein Plus von 0,2 Prozent auf 241,20 Euro zu Buche. Das Thema Boosterimpfungen steht bei den Mainzern aktuell weiter im Fokus (Mit Material von dpa-AFX).