Griechenland und seine Euro-Partner haben sich nicht auf eine Erklärung zum gemeinsamen Kurs bei der finanziellen Rettung des Landes einigen können. Für positive Impulse sollten allerdings die Ereignisse in der Ukraine sorgen. Der DAX liegt am Donnerstag leicht im Plus.
Die Eurogruppe ist vorerst mit dem Vorhaben gescheitert, sich auf einen gemeinsamen Kurs für die finanzielle Rettung des Landes zu einigen. Eine vorbereitete Erklärung der Euro-Finanzminister blieb zunächst in der Schublade und es soll am Montag weiterverhandelt werden. "Wir brauchen etwas mehr Zeit", sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am frühen Donnerstagmorgen nach mehr als sechsstündigen Beratungen in Brüssel.
„Wir haben die Möglichkeit einer Verlängerung (des Hilfsprogramms) besprochen", so Dijsselbloem. "Wir sind aber noch nicht zu einer Schlussfolgerung gelangt." Das Programm läuft auf europäischer Seite Ende des Monats aus. Ohne Programm könnte es laut Experten für Athen bald brenzlig werden, beispielsweise bei der Rückzahlung fälliger Schulden.
Dem Vernehmen nach zog der neue griechische Finanzminister Gianis Varoufakis seine Zustimmung zu der Erklärung zurück, nachdem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das Sondertreffen verlassen hatte.
Hoffnung in der Ukraine
Viel besser sieht es hingegen in der Ukrainekrise aus. Beim Minsker Krisengipfel wollen die Verhandlungsparteien eine Waffenruhe für die Ukraine binnen einer Frist von 48 Stunden erreichen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagmorgen aus Verhandlungskreisen. Nach einem mehr als 13-stündigen nächtlichen Verhandlungsmarathon liege inzwischen ein Abschlussdokument vor, das noch von der Kontaktgruppe und den prorussischen Separatisten unterzeichnet werden musste. Allerdings beinhalte der Kompromiss auch Zumutungen, hieß es.
Die russische Agentur Itar-Tass meldete, das Papier umfasse zwölf bis 13 Punkte, mit denen die Krise in der Ostukraine gelöst werden solle.
Otte: 12.000 sind drin
Crashprophet Max Otte ist derweil optimistisch für den Aktienmarkt. „Solange kein geopolitischer Unfall uns einbremst, können wir zum Jahresende bei 12.000 liegen“, sagt Otte zum AKTIONÄR. „Wir sind mitten in einer schönen Aufwärtsbewegung.“ Von einer Blase, wie sie manche Experten bereits befürchten, könne noch keine Rede sein. „Von Blasenbildung würde ich vielleicht ab 13.000 oder 14.000 sprechen.“
(Mit Material von dpa-AFX)