Eine deutliche Erholung am deutschen Aktienmarkt bringt dem DAX am Freitag in letzter Minute wohl doch noch ein positives Wochenergebnis ein. Dank neuer Hoffnungstreiber in der Corona-Krise klettert der Leitindex zur Mittagszeit um 4,1 Prozent auf 10.722,25 Punkte. Vor Ostern war er bei knapp 10.565 Punkten aus dem Handel gegangen. Für den MDAX geht es am Freitag um 2,7 Prozent auf 22.384,44 Punkte nach oben. Für Rückenwind sorgte der späte Dreh ins Plus an den US-Börsen am Vorabend. Am Freitag sieht es nun in New York nach weiteren deutlichen Kursgewinnen aus.
Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies unter anderem auf Nachrichten, die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Corona-Lage geweckt hätten. So gebe es erneut vage Berichte über ein womöglich wirksames Medikament. Mit dem Mittel Remdesivir des Pharmaunternehmens Gilead soll es bei Tests einige Erfolge gegen die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 gegeben haben.
Außerdem gab US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Freitag seinen Drei-Phasen-Plan für den Weg zurück zur Normalität bekannt. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte er im Weißen Haus. "Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben", sagte der US-Präsident. Einen genauen Zeitplan beinhalten seine Richtlinien jedoch nicht.
In der mittlerweile acht Wochen andauernden Corona-Krise war der DAX bis Mitte März um knapp 40 Prozent auf 8.255 Punkte abgesackt, konnte sich aber in den vergangenen Wochen kräftig erholen.
Aktien von HeidelbergCement haben sich am Freitagmittag an die Spitze des DAX gesetzt. Mit einem Aufschlag von 8,2 Prozent auf 41,21 Euro legten sie rund doppelt so stark zu wie der deutsche Leitindex. Zuvor hatten die Anteilsscheine des Zementherstellers im Verlauf der Börsenwoche mehr als 13 Prozent eingebüßt.
Die weltweite Baukonjunktur als Maßgeber für die Aktien dürfte 2020 von Rezession geprägt sein, sagte Analyst Volker Stoll von der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Negativtendenzen sollten aber eingepreist sein". Im kommenden Jahr sei mit einer Erholung der Märkte zu rechnen. Mittelfristig böten sich Anlegern daher Kurschancen.
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(Mit Material von dpa-AFX)