Am deutschen Aktienmarkt dürfte es am Freitag nach dem Vortagesplus zunächst weiter nach oben gehen. Der Broker IG taxierte den DAX knapp eineinhalb Stunden vor dem Xetra-Start auf 12.345 Punkte und damit 1,37 Prozent über dem Vortagsniveau. Damit deutet sich auch auf Wochensicht ein leichtes Plus an. Der Markt ist derzeit hin- und hergerissen zwischen wieder gestiegenen Corona-Sorgen und Konjunkturdaten, die zumindest auf eine moderate Erholung der Wirtschaft hindeuten.
Vor allem die Entwicklung in den Vereinigten Staaten und die dort wieder zum Teil stark steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen bereitet vielen Investoren Kummer. Da die Luft an den Aktienmärkte nach einer der kräftigsten Rallyes in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg dünn geworden ist, sind viele Anleger vorsichtiger geworden. Mit dem aktuellen Niveau liegt der DAX fast 50 Prozent über dem Corona-Crash-Tief im März. Bis zum Rekordhoch von 13.795 Punkten, das der deutsche Leitindex kurz vor dem Ausbruch der Corona-Krise Mitte Februar erreicht hatte, fehlen nur etwas mehr als elf Prozent.
Bei den Einzelwerten dürfte am Freitag einmal mehr die Wirecard-Aktie nach dem Absturz der vergangenen sechs Handelstage um knapp 97 Prozent im Mittelpunkt stehen. Der in einen Bilanzskandal verwickelte Zahlungsabwickler stellte am Donnerstagabend Antrag auf Insolvenz, nachdem er dies am Vormittag angekündigt hatte.
Die Anleger an der New Yorker Wall Street haben am Donnerstag die Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle verdrängt. Vor allem in der letzten Handelsstunde stiegen die wichtigsten Börsen-Indizes kräftig. Nach einem Vortagesverlust von 2,7 Prozent und weiteren Abschlägen zum Handelsstart an diesem Donnerstag legte der Dow Jones schließlich um 1,18 Prozent auf 25.745,60 Punkte zu.
Die Märkte in Asien geben kein einheitliches Bild ab. Japans Nikkei 225 liegt 1,27 Prozent höher, während Hongkongs Hang Seng 0,52 Prozent verliert. In China ist am Freitag wegen eines Feiertags kein Handel.
Von der Terminseite stehen heute neben einigen Hauptversammlungen (unter anderem Sartorius und RWE) auch einige Quartalszahlen auf dem Programm. Hornbach berichtet beispielsweise über das erste Quartal, H&M über die Entwicklung im zweiten Quartal.
DER AKTIONÄR wird wie gewohnt über sämtliche wichtigen Entwicklungen an den nationalen und internationalen Märkten im Laufe des Tages berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)