Der Oktober hatte es börsentechnisch in sich: Die Volatilität an den Märkten hatte merklich angezogen, ein untrügliches Zeichen der Unsicherheit ist. Ob die gerade stattgefundenen Midterm Elections – die Kongresswahlen in den USA – ursächlich dafür waren, lässt sich schwer sagen. Es wäre angesichts politischer Unsicherheit nicht verwunderlich, wenn vor einem solchen Termin die Börsen schwankungsanfälliger werden. Heute zeigt sich der DAX immerhin von seiner positiven Seite und legt rund ein Prozent zu.
Mit Blick auf die Korrektur im Oktober könnte sagen, dass es längst überfällig war, dass die zuletzt doch kontinuierlich gestiegenen Kurse sich einmal wieder auspendeln und wie zuletzt unter kräftigeren Schwankungen den Rückwärtsgang einlegen. Das zurückliegende dritte Quartal war in Sachen Volatilität eine der Perioden mit der geringsten Volatilität seit 1963 beim marktbreiten US-Leitindex S&P 500: Der Index veränderte sich von Juli bis September an keinem Tag stärker als ein Prozent. Nicht zu vergessen: Die Kurse kletterten im Grunde seit sechs Monaten kontinuierlich. Dass es nach einer solch langen Zeit mit steigenden Notierungen auch einmal etwas volatiler zugeht und es eine Korrektur gibt, ist aus rein markttechnischer Sicht typisch.
Eine gute Nachricht für alle vom volatilen Oktober gestressten Anleger lässt sich aus der Statistik herauslesen. Betrachtet man alle 18 Midterm Elections seit 1946, lässt sich ein vielversprechendes Muster feststellen: In allen 18 Fällen stieg der S&P 500 im folgenden Jahr. Im Schnitt lag die Rendite bei 14,5 Prozent. Der statistische Rückenwind lässt sich auch aus den Quartalsdaten des vierjährigen Präsidentschaftszyklus ableiten. Das laufende vierte Quartal und die beiden folgenden Quartale versprechen sogar die statistisch gesehen besten Quartale in der vierjährigen Legislaturperiode der US-Präsidentschaft zu werden.
Unterstützt wird diese erfreuliche statistische Perspektive von günstigen fundamentalen Rahmendaten: Bedingt durch die jüngste Korrektur bei gleichzeitig steigenden Gewinnerwartungen für die kommenden vier Quartale ist der S&P 500 auf einem günstigen Bewertungsniveau mit einem KGV von 15,2. Zum Vergleich: Der Durschnitt seit 1980 liegt bei 16,7 und damit zehn Prozent über dem aktuellen Niveau.