Eine schwache US-Börse am Vorabend und teils heftige Verluste in Asien am Morgen dürften den DAX am Dienstag zunächst wieder unter 19.000 Punkte zurückwerfen. Ein Rutsch unter die Unterstützung bei 18.925 Punkten sollte vermieden werden. Ansonsten droht ein Test der 50-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 18.481 Zählern. Die viel beachtete 200-Tage-Linie wartet dann erst bei 18.006 Zählern.
Die Wall Street ist mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet, die großen Indizes haben die Gewinne vom Freitag wieder abgegeben. Der Dow Jones ging mit einem Minus von 0,94 Prozent auf 41.954 Punkte aus dem Handel, der S&P verlor 0,96 Prozent auf 5.696 Punkte und der Nasdaq 100 fiel um 1,17 Prozent auf 19.801 Zähler.
Auf die Kurse drückte vor allem der Anstieg der Anleiherenditen. Die zehnjährigen US-Anleihen stiegen erstmals seit August wieder über vier Prozent. Ein starker Arbeitsmarktbericht hatte am Freitag dafür gesorgt, dass die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen wieder zurückgegangen sind. Zudem belasteten zu Wochenbeginn auch die höheren Ölpreise, Brent-Öl kletterte ebenfalls erstmals seit August wieder über die 80-Dollar-Marke.
Chinas Festlandbörsen meldeten sich zwar mit optisch deutlichen Gewinnen aus der Feiertagspause zurück. Zufrieden waren Börsianer mit der Nachholrally dennoch nicht, ebbte doch praktisch schon mit Handelsstart die Nachfrage ab.
Stephen Innes von SPI Asset Management sprach schon von einem "U-Turn im Drachenbootrennen", nachdem die erhofften weiteren Konjunkturimpulse von staatlicher Seite ausgeblieben waren. Allenfalls Lippenbekenntnisse zum Wirtschaftswachstum habe es in einer aktuellen Erklärung gegeben. Der Hongkonger Hang-Seng, der zuletzt nicht in Feiertagspause war, brach zeitweise um zehn Prozent ein, konnte die Verluste zuletzt etwas reduzieren. Auch in Tokio ging es abwärts.
Von den Unternehmen in Deutschland stehen weiterhin wenig Nachrichten auf der Agenda, dafür dürften weiterhin frische Analystenstimmen die Kurse bewegen. Am Freitag startet dann die Berichtssaison großer US-Banken (JPMorgan, Wells Fargo), was sich entsprechend auf die Aktien der deutschen Finanzhäuser auswirken könnte.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)