Der Agrarchemie-Konzern Bayer ist nun auch offiziell alleiniger Eigentümer des US-Saatgutkonzerns Monsanto. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sei die Übernahme von Monsanto am 7. Juni 2018 erfolgreich abgeschlossen worden, nachdem alle notwendigen behördlichen Freigaben zum Vollzug vorlagen.
Bayer ist damit alleiniger Eigentümer der Monsanto Company. Die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern kann gemäß den Auflagen des US-Justizministeriums erfolgen, sobald BASF den Erwerb der von Bayer abzugebenden Geschäfte abgeschlossen hat. Hiermit wird in etwa in zwei Monaten gerechnet, so Bayer in der Mitteilung. Monsanto wird solange von Bayer unabhängig tätig sein, bis Bayer den Verkauf seiner an BASF abzugebenden Geschäfte abgeschlossen hat. In dieser Zeit wird sich nichts ändern, einschließlich des Firmennamens, erklärte Bayer weiter. Auch werde Bayer die Integration von Monsanto erst dann fortsetzen, wenn die Veräußerungen an BASF abgeschlossen seien. Mit Beginn der Integration werde das Unternehmen Bayer heißen.
„Die Übernahme von Monsanto ist ein strategischer Meilenstein, um unser Portfolio führender Geschäfte in den Bereichen Gesundheit und Ernährung zu stärken. Wir werden unser aktuelles Agrargeschäft verdoppeln – mit einer hervorragenden Kombination von Talent, Technologien und Kundennähe. Als künftig führendes Unternehmen in diesem Bereich werden wir bei Bayer auch eine besondere Verantwortung tragen. Und wir werden alles tun, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Wir werden die höchsten ethischen, ökologischen und sozialen Standards einhalten, den Austausch mit allen Stakeholdern suchen und zu einer besseren und nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen“, erklärte Werner Baumann, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG.
Es ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf. Man muss jedoch abwarten, wie Bayer die Übernahme verkraftet und wie die langfristigen Auswirkungen sein werden. Charttechnisch ist die Aktie von Bayer vorerst weiter angeschlagen: Zuletzt ist der Wert an der 200-Tage-Linie abgeprallt.