David Rosenberg, einst jahrelang Top-Ökonom bei Merrill Lynch, hält Aktien und den Bitcoin für viel zu teuer. „Wir erleben gerade eine massive Blase“, so Rosenberg im Interview mit CNBC. „Basierend auf unserem Bewertungsmodell sind Aktien 20 bis 30 Prozent überbewertet.“ Allerdings gebe es auch sinnvolle Investments.
„Was den Laden zusammenhält, sind die Nullzinsen“, so Rosenberg. „Solange sie so bleiben, wie sie sind, wird diese Blase wahrscheinlich nicht so bald platzen. Es sei denn, wir erleben einen wirklich dramatischen Rückschlag für die Wirtschaft.“
Nicht nur Aktien, auch der Bitcoin sei zu teuer: „Ein derart steiler Anstieg in so kurzer Zeit – ich würde sagen, das ist abnormal.“
Rosenberg, der für seine Skepsis an der Wall Street bekannt ist, weiter: „Wir müssen verstehen, dass wir in eine Blase investieren. Wir müssen aufpassen.“
Wer kaufen wolle, könne auf die Nachzügler Versorger und Energie setzen. Attraktiv sei auch Gold – „für mich klar ein sicherer Hafen.“ Hingegen seien die Gewinner des vergangenen Jahres eindeutig nicht empfehlenswert.
Keine Frage, viele Titel sind unfassbar gut gelaufen und abenteuerlich bewertet. Das heißt aber nicht, dass sie nicht noch weiter steigen können. Nullzinsen, massenhaft Geld im Umlauf, Anleger, die zunehmend ins Risiko gehen – eigentlich die ideale Mischung, dass sich der Bullenmarkt fortsetzt. Um trotzdem aber nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, empfiehlt es sich, hier und da ein paar Gewinne einzustreichen und bei den restlichen Positionen den Stoppkurs sukzessive nachzuziehen. Auch den Kauf eines Put-Optionsscheins auf den S&P 500 oder den DAX als Depot-Absicherung können Anleger in der jetzigen Marktphase durchaus in Erwägung ziehen.