Im März hatte ein Datenskandal bei der Reisebürokette RTK für Ärger bei TUI gesorgt. Jetzt zieht der Touristikriese die Reißleine und trennt sich von seinen Anteilen an RTK. Die Zusammenarbeit geht aber weiter – allerdings mit einigen Änderungen. DER AKTIONÄR erklärt, was dahinter steckt.
Im März kam ans Licht, dass RTK unerlaubt TUI-Buchungsdaten an den Konkurrenten FTI weitergegeben hatte. RTK räumte den Fehler wenig später ein, betonte aber, dass keine Kundendaten betroffen gewesen seien. Dennoch zog TUI Konsequenzen aus dem „groben Vertrauensbruch“.
Den 25-Prozent-Anteil an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen RTK verkauft TUI an die Raiffeisen Touristik Group (RTG). Diese hält bereits die restlichen 75 Prozent. Im Gegenzug übernimmt TUI die RTK-Anteile an der Reisebüro-Kooperation TUI Travel Star, die bisher zu gleichen Teilen gehalten wurden.
RTK verpflichtete sich in einer Unterlassungserklärung, TUI-Buchungsdaten künftig nur noch vertragsgemäß zu verwenden. Im Gegenzug bot der Reisekonzern eine neue Rahmenvereinbarung an, nach der RTK zunächst bis 2025 weiter TUI-Reisen anbieten darf.
Das Chartbild der TUI-Aktie ist nach wie vor düster. Es fehlen frische Impulse, um den Titel wieder in Sprung zu bringen. Investierte Anleger sollten angesichts des schwachen Charts die Reißleine ziehen.
Mit Material von dpa-AFX