Löst diese News eine neue Rallye von China-Solarfirmen aus? Die Welthandelsorganisation WTO mit Sitz in Genf hatte mitgeteilt, dass Strafzölle auf China-Module nur erlaubt sind, wenn Beweise vorliegen, dass staatliche Behörden die entsprechenden Solarfirmen subventioniert hätten. Laut WTO haben die USA aber nicht genügend Beweise.
Roth-Capital-Analyst Philip Shen dämpfe bereits gestern die Erwartungen auf einen schnellen Effekt für Trina und Co.
Nun hat sich auch der bekannte Solar-Bär Gordon Johnson zu Wort gemeldet. Eine Streichung der Strafzölle erwartet er vorerst nicht. Gegenüber dem AKTIONÄR sagte er: „Die USA haben ein bis drei Jahre Zeit, Einspruch gegen diese WTO-Entscheidung einzulegen. Währenddessen könnten sie sich mit den Chinesen einigen. Diese Zeitspanne hinweg werden die Strafzölle intakt bleiben. Ich glaube daher nicht, dass diese Meldung kurzfristig einen großen Effekt hat."
Der Solar-Bär
Gordon Johnson, Solaranalyst bei Axiom Capital, hatte bereits Ende 2010 im Gespräch mit dem AKTIONÄR von einem „Weltuntergangsszenario" für die Solarbranche gesprochen. Er hat mit seiner Einschätzung Recht behalten. Die starke Erholung der Solar-Aktien nach den dramatischen Kurseinbrüchen hat er danach jedoch verpasst.
Erst vor wenigen Tagen meldete Trina Solar einen Auftrag zur Lieferung von 800.000 Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt zur Verwendung in verschiedenen chinesischen Solarprojektem.
Doch es gibt auch Meldungen, die zur Vorsicht mahnen: Im Juni sind laut Bloomberg die Preise für Solarmodule gegenüber Mai um immerhin 1,8 Prozent gesunken.
Vor Ausbruch
Charttechnisch besteht die Chance, dass Trina durch die WTO-News über den eingezeichneten Abwärtstrend springt. Noch liegt das Papier aber unter wichtigen Durchschnittslinien.