Novartis hat am Dienstag Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Umsatzseitig machte sich beim Schweizer Pharmakonzern jedoch der starke Dollar bemerkbar. Immerhin: Den Gruppen-Ausblick für 2022 bestätigte das Management und hob zudem die Prognosen für die Generika-Sparte Sandoz erneut an.
Konkret führte der Höhenflug des Greenback zu einem Umsatzrückgang von vier Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich hingegen ein Anstieg um vier Prozent. Auch im Gesamtjahr rechnet der Konzern damit, dass Wechselkurseffekte einen negativen Einfluss von sieben Prozentpunkten auf den Nettoumsatz haben werden.
Sparten-Umsätze durch Dollar schwächer als 2021
Die Pharmasparte Innovative Medicines war mit Einnahmen von 10,3 Milliarden US-Dollar der große Umsatztreiber – und lag damit drei Prozent unter dem Vorjahreswert. In ihren ersten Reaktionen betonen Analysten das sehr unterschiedliche Abschneiden der wichtigsten Medikamente. So hätten die sonst üblichen Highlights wie das Herzmittel Entresto und das Schuppenflechtemittel Cosentyx eher enttäuscht. Positiv hätten dagegen neuere Arzneien wie einige Krebsmittel überrascht.
Bei der Generika-Sparte Sandoz stand ein Umsatz von 2,2 Milliarden US-Dollar zu Buche, einem Minus von sieben Prozent. Volumensteigerungen wurden durch eine negative Preisentwicklung teilweise aufgehoben.
Ohne Dollar-Einfluss ein Plus von fünf Prozent
Unter dem Strich blieb ein operativer Betriebsgewinn von 2,2 Milliarden US-Dollar übrig - ein Minus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Konzern begründet dies insbesondere mit höheren Wertminderungen und höheren Restrukturierungskosten. Nicht zuletzt wegen des gesunkenen Betriebsgewinns sank der Konzerngewinn um 43 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar. Hier machte sich zusätzlich der verkaufte Roche-Anteil bemerkbar. Der für Analysten wichtige bereinigte Kern-Betriebsgewinn verringerte sich im dritten Quartal um vier Prozent. Zu konstanten Wechselkursen resultierte hingegen ein Plus von fünf Prozent.
Generika-Sparte doppelt im Fokus
Für das Gesamtjahr bestätigte das Novartis-Management die bisherigen Zielsetzungen. So sollen auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen sowohl Umsatz wie auch der operative Kerngewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für die Generika-Sparte wurde der Ausblick dagegen zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöht. Neu wird ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich (bislang: im niedrigen einstelligen Prozentbereich) erwartet und ein Plus beim operativen Kernergebnis im niedrigen einstelligen Prozentbereich (bislang: weitgehend auf Vorjahresniveau). Ansonsten wurden die Sandoz-Pläne bekräftigt: Der Börsengang der Generika-Spalte soll im zweiten Halbjahr 2023 stattfinden.
Die Novartis-Aktie pendelt am Dienstag um ihren Vortagesschluss bei 77,94 Schweizer Franken.
Novartis hat mit seinen Zahlen zwar für keine positive Überraschung gesorgt, aber auch nicht enttäuscht. Die Schweizer sind und bleiben ein Basisinvestment im Pharma-Sektor. Seit vielen Jahren lässt das Unternehmen seine Anteilseigner auch an der operativen Entwicklung in Form von satten Dividenden (aktuelle Rendite: 4,0 Prozent) partizipieren.
(Mit Material von dpa-AFX)