Zetsche und Co bauen ihr Angebot an Mobilitästsdiensten weiter aus. Zuletzt krallte sich Daimler die Digitalagentur Cinteo, wenige Wochen zuvor den Mitfahrdienst Flinc. Flinc, ein Start-up aus Darmstadt, bietet über seine Plattform Mitfahrgelegenheiten für kurze und mittlere Strecken an. Ein weiteres Puzzleteil für Daimler auf dem Weg Richtung Mobilitätsdienstleister.
Apropos Stromer: Bis 2022 will der Autobauer jedes Automodell auch als Elektro-Variante oder Hybrid anbieten. Kurzum: Mehr als 50 neue Modelle sind geplant. Daimler will bis 2025 Marktführer Im Premium-Segment bei Stromern werden. Zuletzt sprach Daimler-Chef Dieter Zetsche auf dem Handelsblatt-Auto-Gipfel über den Umbruch in der Autoindustrie. Damit sich Batterie-Autos auf dem Markt durchsetzen, müsse die Industrie „Autos entwickeln, die so scharf sind, dass der Kunde nicht daran vorbeikommt“, sagte Zetsche. Zusätzlich müsse daran gearbeitet werden, dass das Gesamtsystem aus Infrastruktur, Ladestationen, regenerativer Stromversorgung und Recycling der verwendeten Materialien stimme.
Auf Augenhöhe
Läuft bei Mercedes
Trotz Elektro-Offensive will sich Daimler bis auf weiteres nicht von fossilen Antriebssystemen trennen. Kein Wunder. Hier eilt Mercedes von Rekord zu Rekord. Im Oktober verkaufte Mercedes 193.684 Autos. Ein Plus von 4,9 Prozent. Das ist wichtig, denn Daimler braucht die Milliardengewinne, um die großen Investitionen in die neuen Elektroflitzer zu stemmen.
80 Euro sind drin
Die Daimler-Aktie hat sich lange geziert. Vor wenigen Tagen ist das Papier dann endlich über die Marke von 70 Euro ausgebrochen. Woher kommt auf einmal die gute Stimmung für Daimler, BMW und VW? Es scheint so, als würden die Investoren das klare Bekenntnis der Autobauer zur Elektromobilität, zu neuen Konzepten begrüßen. Dafür nehmen die Anleger auch geringere Gewinne in den nächsten Jahren in Kauf. Eine Konsolidierung der Daimler-Aktie bis in den Bereich zwischen 68,00 Euro und 69,50 Euro wäre denkbar. In einem freundlichen Gesamtmarkt muss das Daimler-Papier dann den hartnäckigen Widerstand bei 72,50 Euro knacken, dann sind 80 Euro drin.