Daimler will seine Kosten drücken. Die frei werdenden Mittel sollen in Projekte wie selbstfahrende Autos, Elektromobilität, Wasserstoffantrieb, Hybride ecetera gesteckt werden. An der Börse kommen die Pläne des Daimler-Konzerns gut an. Die Aktie macht einen Satz nach oben und steht vor einem Kaufsignal.
Alle Autobauer stehen wegen des Umbaus hin zur Elektromobilität vor Milliardeninvestitionen, die sie in irgendeiner Art und Weise gegenfinanzieren müssen. "Wir müssen an die bestehenden Kosten ran, um Mittel freizuschaufeln für die Investitionen der Zukunft", sagte Daimlers Personalvorstand Wilfried Porth der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den anstehenden Umbau hin zur Elektromobilität. "Im Moment liegt der Fokus sicher stärker auf der Verwaltung als auf der Produktion."Bereits bei der Bilanzpressekonferenz Anfang Februar hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche „Gegenmaßnahmen“ angekündigt. Ziel ist es, die Profitabilität der Auto-Sparte wieder nach oben zu bringen. Zuletzt hat die Marge extrem gelitten.
Wichtige Unternehmenskennzahlen von BMW, Daimler und Volkswagen (2018):
Quelle: Statista
Milliardengewinne adieu
Fakt ist: Die Zeiten, in denen die Autobauer Milliarden verdienten, gehören der Vergangenheit an. Der Umbruch weg von den Verbrennern, hin zur Elektromobilität, Wasserstoffautos, selbstfahrenden Autos und Hybriden wird Milliarden verschlingen und die Margen weiter drücken.
Sparen ist angesagt
Auch VW und BMW haben Sparprogramme angestoßen. VW will sogar Stellen streichen, BMW in den kommenden vier Jahren 12 Milliarden Euro sparen. Soweit ist man bei Daimler noch nicht.
Dennoch: Daimler sieht den Wandel hin zur Elektromobilität als machbar an. "Wenn man das mit kühlem Kopf und guter Planung anschaut, den demografischen Wandel und die natürliche Fluktuation mit einbezieht, sehen wir das Thema als absolut beherrschbar an", sagte Personalvorstand Porth.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Daimler-Aktie legte am Montag mehr als vier Prozent zu.
Knackige Dividende
Ohnehin könnten sich viele Anleger langsam oder sicher daran machen, die Daimler-Aktie in ihr Depot zu packen um die knackige Dividende zu sichern. Am 22. Mai findet die Hauptversammlung statt. Im Anschluss wird Daimler 3,25 Euro an seine Aktionäre ausschütten. Macht aktuell eine Dividendenrendite von 6,0 Prozent.
Außerdem warten Aktionäre sowie Arbeitnehmer auf die Vision des neuen Daimler-Chefs Ola Källenius - gut möglich, dass er der Aktie wieder neues Leben einhaucht.
Die Aktie hat die wichtige 200-Tage-Linie überwunden. Den Ausbruch gilt es zu verteidigen. Jetzt gilt es, den hartnäckigen Widerstand bei 54,73 Euro aus dem Weg zu räumen. Im Anschluss wäre der Weg für die Aktie bis 58,73 frei.