Die Aktien der Autohersteller mussten zu Wochenbeginn deutliche Einbußen hinnehmen. Für BMW, Daimler und Volkswagen (VW) ist China der wichtigste Einzelmarkt. Das Coronavirus gefährdet nicht nur die Lieferketten der internationalen Autoindustrie, sondern senkt auch insbesondere in China die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen.
„Hohe Überkapazitäten werden viele Autobauer in größere Verluste treiben."
„Im laufenden Jahr werde daher die weltweite Pkw-Produktion auf 76,9 Millionen Exemplare zurückgehen“ sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut. Das ist in etwa das Niveau des Jahres 2015. „Hohe Überkapazitäten werden viele Autobauer in größere Verluste treiben“, sagt Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Und das in einer Zeit, in der die Auto-Hersteller ohnehin an allen Ecken und Enden zu kämpfen haben.
Daimler steht in den nächsten Jahren vor Milliardeninvestitionen in neue Themen wie die Elektromobilität, selbst fahrende Autos und neue Mobilitätsdienste. Daimler wird demnach keine großen Sprünge beim Gewinn machen können.
Dividende runter
Deshalb hat Vorstand Ola Källenius Daimler nach dem Gewinneinbruch 2019 auch die Dividende drastischer gekürzt als erwartet. Die Aktionäre sollen je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr nur noch 0,90 Euro Ausschüttung erhalten nach 3,25 Euro das Jahr zuvor. Daimler hat dadurch auch seinen letzten Trumpf verspielt. Schließlich kam das Papier zuletzt noch auf eine Dividendenrendite von 7,5 Prozent. Aktuell beträgt die Rendite nur noch 2,1 Prozent.
Was die Aktie betrifft, so sucht das Papier nach wie vor nach einem tragfähigen Boden. In den vergangenen Wochen hat die Aktie von Daimler massive Einbußen hinnehmen müssen. Die wichtige Unterstützung bei 41,15 Euro hat nicht gehalten. Der nächste starke Widerstand auf dem Weg nach unten liegt derzeit bei 39,90 Euro. So tief notierte die Aktie zuletzt im April 2012. Hier könnte die Aktie wieder drehen.