Die deutschen Autobauer stecken weiterhin im Sumpf des Diesel-Dilemmas fest. Hinzu kommt, dass sich die EU-Umweltminister zuletzt auf einen neuen Kompromiss um den CO2-Austoß von Neuwagen geeinigt haben.
Geht es nach den EU-Regierungen, dann sollen die CO2-Werte wie folgt sinken: alle Neuwagen eines Herstellers dürfen ab 2021 im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Dieser Wert soll bis 2030 noch einmal um 35 Prozent gedrückt werden. Eine neue Herkulesaufgabe für Daimler, VW und Co.
CO2-Ausstoß wird steigen
Da die Autobauer zuletzt immer mehr SUVs an die Frau beziehungsweise an den Mann gebracht haben, wird auch der durchschnittliche CO2-Ausstoß von zuletzt 131,8 Gramm CO2/km nicht zu halten sein und weiter klettern.
„Da der alte Prüfzyklus NEFZ durch WTLP abgelöst wurde und beim WTLP die gleichen Fahrzeuge etwa 20 Prozent mehr Treibstoff und CO2 auf dem Papier emittierten, macht die CO2-Kurve ab September einen kräftigen Sprung nach oben“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Das hat zur Folge, dass „das Risiko für Milliarden-Strafzahlungen wegen Verletzung der CO2-Ziele in den letzten zwölf Monaten erheblich gestiegen ist“, ergänzt der Autoexperte. Keine guten Vorzeichen für die deutschen Autobauer also.
Unterstützung
BMW, Mercedes und VW steuern also nach der Diesel-Geschichte schon auf das nächste Problemfeld zu. Die Aktien der sind auch auf dem aktuellen reduzierten Kursniveau – noch – kein Kauf. Es fehlt die Perspektive. Aktuell ist es durchaus möglich, dass die konjunkturellen und regulatorischen Risiken sowie die Nachfrageschwäche in wichtigen Absatzmärkten noch nicht vollständig in den Kursen eingepreist sind. Die letzten Zulassungszahlen liefern dazu die Belege. Die Daimler-Aktie trifft bei 50,89 Euro auf eine sehr starke Unterstützung aus dem Jahr 2016. Anleger können hier ein erstes Kauflimit platzieren.