Daimler verschiebt wegen der rasanten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus seine für den ersten April in Berlin geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit. Die Gesundheit der Aktionäre und aller anderen Beteiligten und Gäste habe oberste Priorität, teilte der Konzern am Freitag in Stuttgart mit. Wann die Veranstaltung nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Man strebe - abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie - einen Termin Anfang Juli an, hieß es.
Abstimmung über Dividende
Laut Aktiengesetz muss die Hauptversammlung innerhalb von acht Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres stattfinden, also bis Ende August. Die Daimler-Aktionäre müssen unter anderem über die Auszahlung der Dividende, das künftige Vergütungssystem für den Vorstand sowie den geplanten Einzug von Telekom-Chef Tim Höttges in den Aufsichtsrat des Autobauers entscheiden.
Automobil-Hersteller stark unter Druck
Konjunktursensible Branchen wie die Autowerte hatten zuletzt an der Börse schlechte Karten.Die Angst vor einer weltweiten Rezession steigt und damit das Risiko eines weiteren Nachfrage-Einbruchs. Produktionsausfälle wegen der Virus-Ausbreitung lassen die Gewinne der Unternehmen sinken.
Vor diesem Hintergrund verloren zuletzt Daimler , Volkswagen und BASF besonders stakt im Vergleich zum Gesamtmarkt.
Es ist schwierig zu sagen, wie weit der Ausverkauf an den Märkten noch gehen kann. Ein Kauf der Daimler-Aktie drängt sich jedoch weiterhin nicht auf. Übergeordnet betrachtet hat sich das Chartbild der Daimler-Aktie weiter eingetrübt. Aus technischer Sicht hat die starke Unterstützungszone im Bereich zwischen 28,50 und 30,50 Euro nicht gehalten. Jetzt rückt der Support bei 25,50 Euro wieder in greifbare Nähe. So tief notierte das Papier des Automobil-Herstellers seit 2008 nicht mehr!