Daimler-Chef Dieter Zetsche sollte zufrieden sein – das Stammgeschäft läuft. In den ersten zehn Monaten brachte Daimler 1,9 Millionen Autos der Marke Mercedes-Benz an den Mann beziehungsweise an die Frau. Ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Positiver Nebeneffekt: Der Vorsprung von Zetsche & Co auf Konkurrent BMW wächst. BMW verkaufte im gleichen Zeitraum 1,7 Millionen Autos.
Audi sieht die Rücklichter
Der dritte Premium-Anbieter Audi kam nach Problemen in China in den ersten zehn Monaten auf einen Absatz von 1,54 Millionen Autos. Daimler kauft zu. In Gegensatz zu BMW und Audi baut Daimler konsequent sein Angebot an Mobilitätsdiensten aus. Zuletzt krallte sich Daimler die Digitalagentur Cinteo, wenige Wochen zuvor den Mitfahrdienst Flinc.
Flinc, ein Start-up aus Darmstadt, bietet Mitfahrgelegenheiten für kurze und mittlere Strecken an. Weitaus kleiner als UBER, keine Frage, aber die Richtung stimmt.
Auf Augenhöhe
Dass Daimler mehr als auf Augenhöhe mit den neuen Wettbewerbern wie zum Beispiel Tesla ist, zeigte die Vorstellung seines E-Brummis: Der E-Fuso Vision One, Reichweite 350 Kilometern, Marktstart 2021. Tesla übrigens verschob die Präsentation seines E-Trucks auf den 16. November, ohne Gründe zu nennen. In Sachen Elektroautos wird Daimler ohnehin in den nächsten Jahren auf die Tube drücken und, zusammen mit VW, BMW und Audi baut man gemeinsam ein Ladenetz für Elektroautos auf. 400 Ladestationen sollen in ganz Europa aufgebaut werden.
80 Euro sind drin
Fakt ist: Die Investoren begrüßen das klare Bekenntnis der Autobauer wie VW oder Daimler zur Elektromobilität, zu neuen Konzepten. Dafür nehmen die Anleger auch geringere Gewinne in den nächsten Jahren in Kauf.
Eine Konsolidierung der Daimler-Aktie bis auf 70 Euro ist völlig in Ordnung. Schließlich hat das Papier zuvor deutlich von 58,00 Euro auf 73,60 Euro zugelegt. Immerhin ein Plus von 26 Prozent. In einem freundlichen Gesamtmarkt sind 80 Euro drin.