Lange haben sich die Gespräche zwischen Daimler und Großaktionäre Geely hingezogen. Langsam scheint sich herauszukristallisieren, dass beide zusammen als Team den Aufbruch ins das Zeitalter Elektromobilität, Wasserstoffantrieb, selbstfahrende Autos und Mobilitätsdiente meistern werden. Bei sind für die eine oder andere Überraschung in den nächsten Monaten gut.
Neuer Deal zwischen Daimler und Großaktionär Geely: In Zukunft werden rund 300 Mitarbeiter in Deutschland für den chinesischen Autokonzern Geely forschen und neue Antriebstechnologien entwickeln. Der Standort im hessischen Raunheim - zwischen Frankfurter Flughafen und Rüsselsheim gelegen - soll das weltweite Forschungsnetzwerk ergänzen und sich vor allem auf Elektroautos aus dem Premiumsegment konzentrieren, wie Geely am Donnerstag mitteilte. Geely-Gründer Li Shufu ist mit einem Anteil von knapp zehn Prozent größter Einzelinvestor bei Daimler.
Es ist ein weiterer wichtiger Schritt im Zusammenspiel zwischen Daimler und Geely. Vor wenigen Wochen gab man bekannt, dass Daimler seinen Kleinwagen Smart in ein Joint Venture mit Geely einbringt. Das heißt: Die nächste Generation des smart wird in einer neuen, eigens dafür gebauten Fabrik in China hergestellt. Die neuen Modelle sollen rein elektrisch fahren. Marktstart ist 2022.
Fazit: Die Partnerschaft zwischen Daimler und Geely ist erst noch am Anfang. Dennoch könnte sich daraus viel positives entwickeln. Sei es was das Thema autonomes Fahren oder neue Mobilitätsdienste betrifft. Für Daimler ist Geely ein sehr wichtiger Partner und Türöffner im größten Automarkt der Welt China! In China werden jedes Jahr 23 Millionen neue Autos verkauft. Zum Vergleich: Deutschland kommt jedes Jahr auf 3,2 Millionen neu verkaufte Autos.
Geely und Daimler: Gut für Überraschungen
„Für Daimler könnte die Zusammenarbeit mit Geely sehr erfolgreich werden. Geely hätte mit Daimler die Chance, ein richtiges Gegengewicht gegen die Großen der Welt – VW und Toyota – zu werden. Was unter Schrempp mit der Hochzeit im Himmel mit Chrysler nicht funktioniert hat, ist mit chinesischer Ausrichtung wirklich spannend. Wir sollten nicht zu viel über die Imperialisten am anderen Ende der Seidenstraße sprechen, sondern die Chancen sehen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Vorerst gilt es aber für die Daimler-Aktionäre, den Blick Richtung Hauptversammlung am 22.Mai zu legen. Bereits im Vorfeld gab der neue Vorstand Ola Källenius einen kleinen Vorgeschmack darauf, was er mit dem Autobauer anstellen wird: In den nächsten 20 Jahren soll die Neuwagen-Flotte von Daimler CO2-neutral werden.
Ehrgeizige Ziele, die der designierte Daimler-Chef Ola Källenius vor Journalisten in Sindelfingen vorstellte. „Ambition 2039“ wurde die Nachhaltigkeitsstrategie von Daimler getauft.
Wichtige 200-Tage-Linie
Die Aktie kann neue Impulse gut gebrauchen. Die letzte Ausbruchslinie bei 57,36 Euro wurde nach unten durchbrochen. Auch die Unterstützungszone zwischen 56,45 Euro und 54,75 Euro hat nicht gehalten. Unterstützung für die Aktie sollte die wichtige 200-Tage-Linie bei 52,80 euro liefern. Auf diesem Niveau können Anleger durchaus erste vorsichtige Käufe vornehmen. Zeichnet sich eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China ab, sollte sich die Daimler-Aktie schnell wieder erholen.