Nachdem sich die Autobauer mit finanziellen Zuschüssen bei der Nachrüstung älterer Diesel-Autos bislang vornehm zurückgehalten hatten, haben die Autobosse mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am Donnersteag einen neuen Deal ausgehandelt. Nach Angaben von Andreas Scheuer seien VW und Daimler bereit, unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 3.000 Euro pro Autos für Abgas-Nachrüstungen an älteren Dieselautos zu zahlen. "Es zeigt die Hilflosigkeit des Verkehrsministers, der auf ganzer Linie mit bei Dieselgate gescheitert ist. Immer mehr Städte werden mit Fahrverboten rechnen müssen und Dobrindt und Scheuer sind seit 3 Jahren hoffnungslos überfordert, weil sie einfach Dinge nicht akzeptieren wollen", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Lediglich BMW tanzt aus der Reihe: Die Münchner lehnen die finanzielle Unterstützung bei der Nachrüstung ab, so Scheuer. Die Bayern wollten aber mit der gleichen Summe die Halter der älteren Diesel zum Kauf eines Neuwagens locken. Scheuer sagte aber, es werde noch dauern, bis die technischen Voraussetzungen für Hardware-Nachrüstungen vorlägen.
VW mit Lichtblick: Neuer Stromer kommt für 18.000 Euro
Die Nachrichtenlage für die Autobauer könnte besser sein. Lediglich VW kann sich von BMW und Daimler etwas abheben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass VW einen Elektroflitzer zu einem Preis von 18.000 Euro auf den Markt bringen will. Der Verkauf werde irgendwann nach 2020 beginnen und das Unternehmen rechne damit, jährlich rund 200.000 Stück abzusetzen, hieß es weiter. Damit wäre der deutsche Autohersteller bei der Produktion auf dem gleichen Niveau wie derzeit das teurere Modell 3 von Tesla.
Derzeit hat VW lediglich eine Elektroversion des Golf und den Up als Elektroauto im Angebot. Der neue Stromer Neo kommt erst 2020. Die Aktie kann sich zumindest weiter über der wichtigen 200-Tage-Linie halten. Diese gilt es zu verteidigen.
Daimler und BMW schwach
Dagegen liegen die Papier von BMW und Daimler weit unter ihren 200-Tage-Durchschnittslinien. Daimler 19,9 Prozent, die BMW-Aktie 13,7 Prozent. Es ist lange her, dass die Aktien der Autobauer prozentual soweit von der 200-Tage-Linie entfernt notierten. Dennoch gilt: Abwarten bei BMW und Daimler!