Daimler Truck hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 13,9 Milliarden Euro eingefahren. 15 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Das EBIT lag bei 1,38 Milliarden Euro – plus 28 Prozent. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn von 946 Millionen ein Jahr zuvor auf 1,0 Milliarden Euro. Und dennoch gibt die Aktie nach.
Die endgültigen Zahlen von Daimler Truck waren grundsätzlich in Ordnung. Jedoch hat der Brummi-Hersteller im Vergleich zum Vorjahr erneut weniger Aufträge gebucht.
Im zweiten Quartal nahmen die Schwaben Bestellungen für 96.936 Fahrzeuge an und damit 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Die Auftragseingänge für das zweite Quartal lagen damit rund 10 Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Dies sei vorrangig auf Lkw in Asien und Busse zurückzuführen.
Daimler Truck geht nach eigenen Angaben wie auch andere Lkw-Bauer derzeit angesichts voller Auftragsbücher wählerisch vor bei der Annahme von Bestellungen; so öffnet das Unternehmen etwa die Auftragsbücher für das kommende Jahr erst spät. Vorstandschef Martin Daum hatte Mitte Juli gesagt, die Nachfrage und mit ihr der Auftragseingang seien weiter stark.
Analysten bleiben optimisitsch
Jefferies hat die Einstufung für Daimler Truck nach detaillierten Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 43 Euro belassen. Die finalen Resultate stimmten mit den vorläufigen Eckdaten überein, schrieb Analyst Himanshu Agarwal in einer am Dienstag vorliegenden Ersteinschätzung. Den Jahresausblick habe der Lkw-Hersteller bestätigt.
Die kanadische Bank RBC sieht Potenzial für die Aktie bis 53 Euro. Die finalen Kennziffern des Lkw-Herstellers hätten den vorläufigen Eckdaten entsprochen, schrieb Analyst Nick Housden.
Die Zahlen für das zweite Quartal lagen im Rahmen der Erwartungen. Den Jahresausblick hat das Management bestätigt. Einzig und alleine der Auftragseingang enttäuschte.
Grund genug für die Aktie, rund zwei Prozent nachzugeben. Der Ausbruch über den Widerstand bei 34,35 Euro wurde damit vertagt, der Angriff auf das Allzeithoch bei 35,68 Euro ist vorerst passe.
Die Brummi-Branche ist im Umbruch. Daimler Truck muss wie auch Volvo oder Paccar in neue Antriebstechnologien investieren. Dazu muss das Management langfristig ein gutes Gleichgewicht zwischen investieren und sparen finden. Die Aktie ist eine Halteposition.
(Mit Material von dpa-AFX).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.