Daimler hat seinen Absatz in den USA kräftig gesteigert. Nach China ist der US-Markt der zweitwichtigste Automarkt der Welt. Wo liegen die nächsten Unterstützungen für die Aktie?
Daimler hat im Juli deutliche Verkaufszuwächse im US-Automarkt verbucht. Daimlers Marke Mercedes-Benz USA kam auch ein Plus von 19,5 Prozent auf 224. 612 Neuwagen. Zum Vergleich: Der Konkurrent im Premiumsegment, BMW, kam im Juli auf ein Absatzplus in den USA von 4,7 Prozent auf 23.015 Autos.
Sowohl BMW, Daimler und Volkswagen haben mittlerweile ihre Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Zum Teil gab es deutliche Gewinnrückgänge. „BMW hat den größten Absatz, allerdings Mercedes den größten Umsatz, Audi und Porsche die beste Rentabilität. Mercedes liegt mit 5,7 Prozent EBIT-Marge (ohne Sondereffekte) hinter BMW (6,1 Prozent) und hinter Audi-Porsche“, fasst Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut die Ergebnisse zusammen.
Daimler und BMW bekommen neuen Input. Bei Daimler hat Ola Källenius den Chefposten bereits nach der Hauptversammlung übernommen. Oliver Zipse wird bei BMW die Nachfolge von Harald Krüger am 16.august antreten.
Die Erwartungen sind hoch. Zipse gilt als führungsstarker Stratege und Analytiker. Viel Lob bekommt Zipse im Vorfeld von Ex-BMW-Vorstand Norbert Reithofer: Zipse werde dem Unternehmen "zusätzliche Impulse bei der Gestaltung der Mobilität der Zukunft verleihen.“
Daimler hat mit BAIC vor wenigen Tagen einen neuen Ankeraktionär bekannt gegeben, Das sollte die Position im wichtigen Automarkt China stärken.
"Für Daimler sind die Chinesen ein Glücksfall."
„Für Daimler sind die Chinesen ein Glücksfall, denn jetzt kann man mit Geely in Plattformen gehen und mit BAIC sicher bei den Elektroautos mehr machen. Damit rückt Daimler näher in die Richtung Scales - sprich: verbessert seine Wettbewerbsposition gegenüber der VW-Gruppe, wenn es richtig gemacht wird“, sagt Dudenhöffer.
Dennoch bleibt Autoexperte Dudenhöffer für die Branche für das zweite Halbjahr skeptisch.
„Es liegen dunkle Wolken über H2, 2019 und 2020. Der Abschwung der Konjunktur hat sich verstärkt. Alle drei werden damit in ihren Margen zurückstecken und für alle drei wird es wichtig sein, Effizienz-Programme umzusetzen. Dabei sollte man durchaus auch schauen, ob man nicht zu viele Mitarbeiter an Board hat. PSA-Opel zeigt, wie stark Personalabbau die Profitabilität steigert“, sagt der Autoexperte gegenüber dem AKTIONÄR.
Zwar hat sich das Umfeld für die Auto-Werte in den letzten Wochen etwas aufgehellt, die Gewinnwarnungen von Daimler und Conti waren schnell verdaut, jedoch ist der Blick bei der Daimler-Aktie aktuell abwärts gerichtet.
Die Aktie trifft in der aktuellen Konsolidierung auf Unterstützungen bei 45,84, 45,40 Euro und 45,07 Euro beziehungsweise 44,29 Euro. Nach oben hin warten Widerstände bei 49,60 Euro und die wichtige 200-Tage-Linie bei 50,72 Euro. Erst wenn die 200-Tage-Linie geknackt wird, kann Entwarnung für die Aktie gegeben werden!