Nach BMW passt auch Daimler die Prognose an. Das EBIT werde 2018 nun "deutlich" unter dem Wert des Vorjahres erwartet, teilte der Konzern am Freitagnachmittag mit. Zuvor hatte Daimler noch mit einem "leichten" Rückgang kalkuliert. Die Aktie knickt kurzzeitig über sieben Prozent ein und fällt unter die wichtige Unterstützung aus den Jahren 2011 und 2016 bei 50,27 Euro.
Das EBIT ging von 3,409 Milliarden Euro auf 2,488 Milliarden Euro zurück. In der wichtigen Autos-Sparte knickte das operative Ergebnis um mehr als 30 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro ein.
Mehrere Gründe für das schwache Geschäft
Daimler führte für das schleppende Geschäft gleich mehrere Gründe an: Unter anderem höhere Aufwendungen bei der Umrüstung der Dieselfahrzeugen, Auslieferungsverzögerungen bei Mercedes-Benz Vans und eine geringere Nachfrage nach Bussen in einigen Märkten an. Es bleibt dabei: Aktuell liefern die Autowerte wenige Kaufargumente. Das relativ neue Prüfverfahren (WLTP) setzte ihnen mächtig zu.
Die Probleme werden nicht weniger. Da die Autobauer zuletzt immer mehr SUVs an den Mann gebracht haben, wird auch der durchschnittliche CO2-Ausstoß von zuletzt 131,8 Gramm CO2/km nicht zu halten sein und weiter klettern. „Da der alte Prüfzyklus NEFZ durch WTLP abgelöst wurde und beim WTLP die gleichen Fahrzeuge etwa 20 Prozent mehr Treibstoff und CO2 auf dem Papier emittierten, macht die CO2-Kurve ab September einen kräftigen Sprung nach oben“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Das hat zur Folge, dass „das Risiko für Milliarden-Strafzahlungen wegen Verletzung der CO2-Ziele in den letzten zwölf Monaten erheblich gestiegen ist“, ergänzt der Autoexperte.
Abwarten
Keine guten Vorzeichen für die deutschen Autobauer also. Bei der Aktie heißt es also weiter abwarten. Kurzfrsitig rutschte das Daimler-Papier sogar unter die Marke von 50,00 Euro. Eine starke Unterstützung liegt nach wie vor im Bereich von 50,27 Euro. So niedrig notierte das Papier zuletzt im Juni 2016.
Batteriebauer spannend
Als Alternative zu den Autobauer setzen Anleger auf die Batteriebauer CATL und/oder Samsung SDI. Diese werden von der steigenden Nachfrage nach Elektroautos profitieren. Derzeit macht die Batterie rund 40 Prozent des Werts eines E-Flitzers aus. Samsung SDI ist hervorragend im Geschäft. CATL feierte erst vor wenigen Monaten sein IPO. Problem bei CATL ist die Tatsache, dass die Aktie bislang nur an der Shenzhen Stock Exchange, genauer gesagt im ChiNext, Chinas Pendant zur Nasdaq, gehandelt wird.